Rezension zu „Chaos“
Ich
habe das Buch „Caos“ aus der Feder des Autors Peter Orzechowski gelesen.
Nun
muss ich erwähnen, dass wenn ich das Buch für mich richtig gelesen hätte,
bestimmt ein Jahr dafür gebraucht hätte. Bei solchen Büchern recherchiere ich
gerne alles nach, was ich lese. Da die Zeit dafür zu lange ist, habe ich es
ohne große Selbstrecherche gelesen. Leider. Ich hätte das Buch auch nur an
meinem PC lesen können, da ich auf dem Handy nicht gerne im Internet suche und
etwas nachlese.
Das
Buch ist optisch, sowie von der Inhaltsangabe ein richtiger Burner. Das Buch
fällt direkt auf und wartet mit wahren Sensationen auf.
Jedoch
sollte man das alles nicht einfach lesen und als komplette Wahrheit annehmen.
Als
ich auf Seite 13 ankam, kam mir schon das erste seltsame Wort unter:
„Nahmittelost“. Wo bitte liegt „Nahmittelost“? Weder mein Mann, noch google
konnte mir da weiterhelfen. Wenn man das Wort sucht, wird man zu einem anderen
Buch geleitet, was mir hier aber auch nicht weiterhalf.
So
spielt der Autor auch sehr gerne mit „fremden“ Worten. Das mag mein kleines
normales Gehirn vielleicht nicht alles wissen, trotzdem finde ich das sehr hoch
gegriffen. Öfters musste ich auch hier googeln, was mir der Autor sagen wollte.
Manchmal war es mir schlichtweg dann egal.
Die
ersten Seiten habe ich noch jede Fußnote mitgelesen. Dies wird aber schnell zu
viel. Bei Fußnote 123 wollte ich wissen, welches Interview der Autor von Herrn
Ganser meinte. Die Fußnote verweist allerdings auf einen Artikel von Marcus
Klöckner.
Weiter
hinten geht es um die C40 Städte. Es ist das Kapitel „Fleischversorgung wird
nächste Pandemie auslösen“. Auf Seite 104 befindet sich dann eine Auflistung,
welchen Regeln sich diese Städte beugen. Das ist harter Tobak. Unter anderem
verpflichten sich diese Städte absolut kein Fleisch und keine Milch zu
konsumieren. Kein privates Kraftfahrzeug, nur 3 neue Kleidungsstücke pro Person
pro Jahr und nur alle 3 Jahre einen Flug mit weniger als 1.500 km hin und
zurück. Das ist echt heftig. Das musste ich gleich googeln. Und siehe da, es
gibt diese C40 Städte tatsächlich. Sogar Berlin ist dabei. Aber, ein großes
Aber, auf der Seite steht nichts, wirklich absolut nichts von den aufgeführten
Punkten. Es wird lediglich erwähnt, dass alles grün sein soll. So steht da,
Steigerung der Klimaambitionen, Aufbau gerechter und blühender Gemeinschaften,
Aufbau einer globalen Bewegung, Klimaschutzmaßnahmen verstärken und
Erleichterung des Zugangs zu Finanzen für Investitionen in grüne Arbeitsplätze.
Gibt
es da Verträge, die so geheim sind, dass sie zwar der Autor kennt, aber nicht
auf der Seite der C40.org stehen?
Im
Laufe des Buches stellt sich etwas heraus, nämlich dass der Autor Amerika und
Bill Gates nicht ganz gewogen ist. Dafür findet er Russland auffällig
unschuldig. Er stellt Russland gerne als „die hereingelegte Nation“ dar.
Klar,
die Amerikaner haben Dreck am Stecken und sie müssen sich überall, wo es nach
Profit riecht, einmischen. Die Russen sind aber auch nicht viel besser. Die
Russen rennen jetzt nicht so über den Erdball wie die Amerikaner und man hört
in den Medien weniger. Aber in Afghanistan waren die Russen auch. Und was sie
an ihren Grenzen mit den Ländern machen ist auch nicht besser.
Dazu
geht Putin mit seinem eigenen Volk auch nicht gerade zimperlich um, dass ich
ihn als armen, missverstandenen Menschen ansehen könnte. Russland ist nicht
genauso, aber ähnlich Schuld am Chaos in der Welt.
In
einigen Punkten teile ich die Ansicht des Autors. So zum Beispiel, das
überschwemmen von Europa mit Flüchtlingen. Die Masse an Flüchtlingen kann
Europa so nicht gescheit aufnehmen.
Wobei
hier auch noch genug Leute denken, wir können alles aufnehmen und versorgen.
Diese Leute leben völlig in einer rosaroten Blase und haben auch sonst von
nichts eine Ahnung.
Dazu
kommen dann noch die Fake News aus Medien und Presse. Man erinnert sich nur an
das arme tote Kind, dass fotofreundlich aus den Felsen auf den Strand gelegt
wurde. Oder das Video von beschossenen Kindern, dass verbreitet wurde und nur
ein Werbevideo war.
Man
kann, darf und sollte nicht alles glauben, was in den Medien kommt und
verbreitet wird. Genauso kritisch und nachfragend sollte man dieses Buch lesen.
Kapitel
2 in dem Buch „Wirr im Kopf – die Umwertung aller Werte“ ist ein weiterer
Punkt.
Ich
habe erst einmal keine Probleme mit Schwulen, Lesben oder Transsexuellen. Die
Vorschrift des Genderns und dass es mir gefallen „muss“ geht mir allerdings
wieder gegen den Strich. Man kann so etwas respektieren, aber es muss einem
nicht gefallen. Ich war bei uns auf dem ersten Christopher Street Day und habe
hier die erste schwule Hochzeit beklatscht. Das ist in Ordnung. Ich mag aber
auch nicht in jedem Film oder Serie jetzt Schwule und Lesben sehen, weil es
jetzt so sein muss.
Wobei
ich jetzt wieder im Internet nachlesen müsste, was es mit dem Kapitel
„Waldrodung rettet, der menschliche Atem schädigt das Klima“ zu tun hat. Dort
erzählt der Autor, dass wieder einmal, Bill Gates Wald roden möchte, um das
Klima zu retten. So widerspricht sich der Autor in dem Abschnitt aber auch
selbst. Erst fällt er über Bill Gates her, weil er Wälder roden und die
gefällten Bäume vergraben will um CO2 zu sparen. Was für ein Unsinn, denkt man
sich da noch.
Kurz
darauf schreibt er aber etwas sehr Interessantes. Nämlich, dass die Wälder
ausgedünnt werden sollen. Wie üblich, die Stämme werden verkauft. Die Äste und
Abfälle werden aber normal verbrannt und erzeugen so unnötiges CO2. Durch das
Vergraben will man das stoppen. Und wenn man genau liest, steckt da ein sehr
guter Grund dahinter. Man will damit nämlich „Dämme“ aufschütten in Gegenden,
wo es oft zu heftigen und starken Waldbränden kommt. Wenn man solche Wälle um
Ortschaften herum aufhäuft, könnte ich mir gut vorstellen, dass diese dann
recht gute Brandbrecher werden.
Also,
Fakt ist, das Buch ist interessant und zeigt vieles auf. Aber genauso skeptisch
und genau muss man es lesen. Nicht alles was aufgeführt wird, kann ich so
einfach hinnehmen. Bei einigen Punkten stimme ich zu, andere lehne ich ab und
viele müsste ich nachprüfen, weil ich es einfach nicht weiß. Es ist ein Buch,
mit dem man eigentlich lange und intensiv arbeiten müsste. Da es auch Fehler
aufweist, was ich weiter oben schon geschrieben habe, ist es auch mit Vorsicht
zu genießen.
Alles
in allem eine interessante Lektüre, über die man nachdenken muss und sollte.
Und wenn es nur darum geht, den Text zu überprüfen oder die Kleinigkeiten darin
zu finden, die den Aufschrei des Autors selbst wieder widerlegen.
3
Sterne für eine interessante Lektüre aus dem Kopp Verlag.
3 / 5 Sterne
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