Rezension
zu „Blutwurstblues“
In
einem Taubenhaus wird die Leiche eines jungen Taubenzüchters Thomas gefunden.
Das Gelände liegt nahe der Kleingärtnersiedlung an der alten Zechensiedlung.
Kommissar
Mick Brisgau und sein Kollege Andreas Kringge fangen mit den Ermittlungen in
der Kleingärtnersiedlung an. Schnell weiten sich die Ermittlungen bis hin zur
chinesischen Botschaft.
Aber
gerade in der chinesischen Botschaft macht Brisgau einen weitreichenden Fehler.
Zum einen prügelt er sich mit dem Botschaftersohn, zum anderen greift er in
etwas ein, was er hätte eigentlich sein lassen sollen. Botschafter sind nun
einmal unangreifbar, egal, was sie machen.
So
hat Mick erstmal wieder Ärger an der Backe und Andreas sowieso. Doch
irgendetwas will an der ganzen Sache so gar nicht stimmen. Die beiden Ermittler
gleiten immer tiefer in eine Sache, die kaum zu klären ist.
„Blutwurstblues“
ist ein Krimi zu der Serie „Der letzte Bulle“ aus der Feder des Autors Stefan
Scheich.
Im
Prinzip passt der Roman super zur Fernsehserie. Brisgau ist ein Egomane und
eben in der Zeit hängen geblieben. So ist er eben der Beste der Besten und kann
über andere bestimmen, die seiner Meinung nach nicht so die Besten sind, und
vor allen Dingen sagen, was er denkt.
So
werden hier dann gleich mal alle Asiaten als Hirnlos hingestellt und Witze über
sie gerissen. So ist der Gute allerdings auch in der Serie, also wenig
überraschend, trotzdem an und an nervig. Ebenso das Verhältnis zu den Kollegen
Meisner und Co, überheblich, egomanisch, Brisgau halt. Muss man eben damit klar
kommen können, was selbst für mich manchmal sehr schwer ist.
Die
Story selbst ist soweit spannend. Wobei sie sehr ausufernd ist. Das zieht mir
schon fast zu weite Kreise.
Den
Mittelteil des Krimis fand ich dann ganz überflüssig. Gut, er gehört zur
Gesamtgeschichte. Trotzdem interessierte es mich nicht, was Mick mit Li-Zi
alles unternimmt und was sie da sehen. Ich fand sie an der Stelle einfach zu
sehr als Hauptperson, um noch ein Geheimnis zu sein.
Dazu
kommt ein Denkfehler in der Materie selbst. Wenn der Autor schreibt, dass die
Familien nichts wussten und an eine Firma die Kosten gezahlt haben, warum
sollten sie dann vom Zoll auf hohe Summen verklagt werden?
Das
Buch ist, bis auf ein paar Punkte halt, wie die Serie. Man mag sie oder man mag
sie eben nicht. Im Großen und Ganzen fand ich das Buch recht witzig, manchmal
megamäßig übertrieben, spannend und am Ende die beste Auflösung für alle, außer
der Leiche natürlich.
Ganz
klar ein Muss für alle Fans der Serie. Für Leser/innen, die die Serie nicht
kennen, dürfte es eher eine harte Kost sein und man sollte sich zweimal
überlegen, ob man den Krimi lesen sollte. Man muss halt die Figuren schon aus
der Serie kennen um mit ihnen umgehen zu können.
4
/ 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen