Rezension
zu „Transfusion“
Iliana
Kronblum arbeitet mit ihrem alten Freund Mark bei dem Pharmakonzern Astrada.
Dort haben sie ein Mittel gegen Alzheimer gefunden. Ilianas Vater ist einer der
ersten Patienten, die erfolgreich mit dem Mittel Bimini geheilt wurden.
Doch
von heute auf morgen verschwindet Mark spurlos. Selbst Iliana kann keinen
Kontakt mehr zu ihm aufbauen. Sie rückt auf den Platz von Mark und ist ab
sofort Chefin der Abteilung.
Zur
gleichen Zeit werden in Schiffscontainern fünf tote Mädchen gefunden, die eine
Verbindung zu Astrada aufzeigen. Iliana wüsste aber nicht, was die toten
indischen Mädchen mit dem Konzern zu tun hätten.
Dann
meldet sich Mark bei ihr und erzählt ihr unglaubliches. Damit sie es mit
eigenen Augen sehen und verstehen kann, nimmt sie Mark mit nach Indien. Was
Iliana dort zu sehen bekommt, erschüttert sie zutiefst.
„Transfusion“
ist ein Thriller aus der Feder des Autors Jens Lubbadeh.
Das
Cover ist einfach der Wahnsinn. Ich finde es absolut klasse. Dazu die spannende,
etwas futuristische Inhaltsangabe und ich war gefangen von dem Buch.
Am
Anfang war ich auch recht gefesselt von der Geschichte. So lange es um das
Medikament Bimini ging, fand ich die Story noch ganz interessant und spannend.
Leider hat das nicht sehr lange angehalten.
Iliana,
muss ich gestehen, war mir zu keiner Zeit sympathisch. Auch hab ich in keiner
Weise bei ihr mitgefiebert oder auf ein gutes Ende gehofft. Sie ist eine
Person, die zwar auf der einen Seite aufschreit, der Ungerechtigkeit wegen. Auf
der anderen Seite ist sie aber nicht besser, als Astrada und Co. Sobald es um
sie selbst geht, ist ihr jedes Mittel recht und sie schreckt vor nichts zurück.
Die
einzigen Personen die mir sympathisch waren, waren Phillip, ihr Ex-Mann und
seine neue Freundin Christiane.
Die
Story hatte am Anfang mit dem Medikament Bimini schon ihre Fehler. Da konnte
ich noch drüber hinweg sehen und dachte mir nur, naja, dann eben. Weil, wenn es
denn so wäre, müsste nicht nur die Blutgruppe auf einer Blutspende vermerkt
werden, sondern auch noch das Alter des Spenders.
Aber
sobald es dann in den zweiten Teil der Story geht, wird es echt abstrus. Einmal
braucht man Babyblut, dann reicht Kinderblut und am Ende geht es plötzlich
sogar mit Teenies. Aha.
Je
mehr sich das Buch dem Ende neigte, umso überflüssiger ist es mir vorgekommen.
Manchmal muss ich mich ehrlich fragen, was macht ein Autor eigentlich, um zu so
einem Ende zu kommen. Ist der Abgabetermin morgen und er hat ihn verschlafen?
Ist die vorgegebene Seitenzahl erreicht und er hat keine Lust noch etwas heraus
zu löschen? Er hat sich verrannt und dann keine Ahnung mehr, wie er zu einem
richtig guten Ende kommen soll? Hat er denn überhaupt eine Ahnung, wie er alles
zusammenführen und beenden kann?
Was
machen eigentlich die Journalisten, die als Spione im russischen Knast enden?
Und wenn sie nicht gestorben sind, sitzen sie noch heute?
Iliana
mitten in der schlimmsten Situation die kommen kann … Puff … Ende … aus … um
dann in einem wirren Interview zu enden, das verzweifelt versucht, das Ende des
Buches zu erklären.
Was
ist denn eigentlich mit diesen bösen bösen Chefs von Astrada geworden? Na, die
einfachste Lösung ever, könnte man sagen, leider aber auch die dämlichste. Und
was ist am Ende überhaupt mit Bimini, als alles aufgeflogen ist? Ja, hallo?
Alles noch einfacher. Alles eben Friede, Freude, Eierkuchen! Und so einfach,
warum ging das denn eigentlich nicht am Anfang so? Ach nein, da war doch noch
was.
Zum
Ende noch mein persönlicher und einziger Thriller an dem Buch. Nur mal zum Nachdenken
… wenn ich 150 Jahre alt werden würde, mal kurz rechnen … müsste ich mit
Sicherheit bis mindestens 130 arbeiten gehen. Das wären noch 80 Jahre buckeln,
bis ich in Rente gehen könnte. Horror!
Klar,
die Story ist erfunden. Ich finde allerdings, in der Ausführung würde das Genre
Science Fiction besser als Thriller passen. Die Idee selbst ist ja recht
spannend. Die Ausführung allerdings mehr als Utopisch und nicht durchdacht. Außerdem
fehlt irgendwie die Hälfte der Geschichte, da das Buch an allen losen Enden einfach
abbricht. Dazu passen Titel und Untertitel nicht wirklich zum Inhalt.
Ich
hätte gerne noch mehr und nähere Punkte genannt, warum ich das Buch am Ende so
schlecht fand. Ich lasse das allerdings lieber sein, sonst müsste ich spoilern,
was die Seiten hergeben. Ich hoffe so schon, dass ich nicht zu viel verraten
habe. Es gibt ja schließlich auch Leser und Leserinnen, die das Buch trotz
allen Rezensionen gerne selbst lesen möchten. Das finde ich auch gut, dann
jeder hat seinen eigenen Geschmack. Meiner war es leider halt absolut nicht.
1
/ 5 Sterne
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