Rezension
zu „Biokrieg - HB“
Die
Erde in der Zukunft. Die Meeresspiegel sind enorm angestiegen und haben ganze
Landstriche verschluckt. Fossile Brennstoffe gibt es nicht mehr. Die
Weltbevölkerung platzt trotz Seuchen auseinander. Die Nahrungsmittel existieren
so auch nicht mehr.
Kalorienkonzerne
plündern die letzten Ressourcen, immer auf der Suche nach unverseuchter DNA.
Gengezüchtete Tiere entstehen, da die normalen auch den Seuchen zum Opfer
gefallen sind.
Selbst
vor gengezüchteten Menschen schrecken die Konzerne nicht zurück. Kann man sie
doch gut als Sklaven einsetzen.
Ganze
Völker flüchten um ein besseres Leben zu erhalten und driften doch in die
bodenlose Armut ab.
Ein
kompletter Biokrieg hat den Erdball erfasst.
„Biokrieg
– HB“ ist ein dystopischer Science Fiction Roman aus der Feder des Autors Paolo
Bacigalupi.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher Achim Buch hat seine Arbeit sehr
gut gemacht. Vor allem die fremden Namen und Worte kamen ohne Probleme fließend
von seinen Lippen.
Mich
haben das Cover und die Inhaltsangabe neugierig gemacht. Einen Science Fiction
Roman aus Bangkok ist für mich etwas Neues. Dazu hat sich das Szenario wirklich
interessant und spannend angehört.
Ganz
so toll war das Buch am Ende dann doch nicht. Vor allen Dingen hatte es extreme
Längen und lies bei mir viele Fragen offen.
Ist
man hier doch auf der Suche nach ursprünglicher DNA ohne Verseuchung, warum
wirft man dann Kerne von Früchten weg, die augenscheinlich von dieser
unverseuchten DNA stammen? Warum pflanzt man sie nicht einfach mal in die Erde
ein?
Auf
der einen Seite ist es strengstens verboten, Lebensmittel zu exportieren. Auf
der anderen Seite ist dieser Mensch, der zwar Saatgut stehlen will, aber
trotzdem keines ausführen will. Verstehe ich nicht.
Dass
es keine fossilen Brennstoffe mehr gibt, ist in Ordnung. Aber was ist mit Solar
und Windkraft? Warum muss man so altbacken Stahlfedern aufziehen? Das passte
für mich vielleicht in einen Steampunk Roman, aber nicht in diesen Science
Fiction Roman.
Dann
nennt man diese gengezüchtete Frau „Aufziehmädchen“. Da gehe ich davon aus,
dass es ein Roboter ist oder zumindest zum Teil mechanisch. Ein
Übersetzungsfehler? Außerdem habe ich es nicht so mit sexueller Erniedrigung
von Frauen.
Auf
der einen Seite erscheint mir alles sehr futuristisch angelegt. Mit den ganzen
Genexperimenten und Züchtungen ist alles sehr fortschrittlich. Auf der anderen
Seite sind die Leute ziemlich dumm.
So
das Drumherum wurde an sich gut dargestellt. Das Elend, der Dreck, die Menschen,
die nichts wert sind. Großkonzerne an der Macht, der neidische Ami, der die
unverseuchte DNA stehlen will und nach außen hin etwas anderes darstellt.
Ich
bin bei dem Hörbuch sehr gespalten. Ich fand es manchmal recht interessant, auf
der anderen Seite hab ich etliche Kapitel vorgespult, weil es einfach
langweilig war.
Ich
glaube, es ist zwar etwas hoch gegriffen, vergebe dem Hörbuch trotzdem 3
Sterne, weil ich selbst sehr unentschlossen darüber bin.
Jeder
muss sich hier wohl selbst eine Meinung bilden, wie ihm das Buch am Ende
gefallen hat.
3
/ 5 Sterne
Danke, ich dachte schon ich wäre der Einzige der diese Geschichte ab einem gewissen Fortschritt einfach nur langweilig fand. Und was Gentechnik bzw. mutagene Kriegsführung betrifft - da hat Ertlovs "Mutation" eindrucksvoll gezeigt, wie man das spannend, witzig und immer noch dystopisch genug hinbiegen kann.
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