Dienstag, 22. August 2017

Rezension zu „Wildfutter“

Vitus Pangratz ist pensionierter Kommissar mit einem außergewöhnlichen Hobby. Nachts bricht er ins nahe gelegene Wildgehege ein um Bilder von seiner Wildsau zu machen. Er will einen Fotokalender veröffentlichen und ist so des Nachts öfters verbotener Weise in dem Wildscheingehege unterwegs.

So auch heute Nacht. Doch diesmal ergibt sich etwas Besonderes. Er findet im Wald eine angefressene Hand. Aber auch nur die Hand. Vitus ist zwar ein Ex-Polizist, hält aber nicht auf seine Kollegen und so ruft er erst einmal seine Tochter Johanna „Jo“ Coleman an. Ihres Zeichens Internetjournalistin.

Schnell kommt Vitus auf die Idee, wessen Hand er da gerade gefunden hat. Der Fund wird die beschauliche Kleinstadt Kopf stehen lassen.

„Wildfutter“ ist ein Rosenheim Krimi aus der Feder der Autorin Alma Bayer.

Ich fand das Cover witzig und es ist mir auch direkt ins Auge gefallen. Die Inhaltsangabe fand ich ebenfalls humorvoll und so stellte ich mir einen richtig guten Regionalkrimi vor.

Was ich allerdings bekam war alles andere, als ich mir vorstellte. Der Schreibstil selbst war eigentlich noch ganz in Ordnung. Mich störte von Anfang an, dass die Autorin alles drückend witzig schreiben wollte. Es fehlte eigentlich nur noch das eingespielte Lachen amerikanischer Comedy-Sendungen.

Vitus Pangratz ist der typische Ex-Kommissar, den ich überhaupt nicht abhaben kann. Er ist so dermaßen selbstverliebt, dass er an keinem seiner Ex-Kollegen ein gutes Haar lässt. Von seinem Nachfolger reden wir schon gar nicht mehr. Alleine die Figur fand ich nur furchtbar. Mit Elvis-Tolle in den zweiten Frühling rennen und nachts in Wildgehege einbrechen. Seine restlichen Machenschaften lasse ich lieber gleich unter den Tisch fallen.

Seine Tochter Johanna „Jo“ Coleman, 37, erfolglos, sexlos, charakterlos und ohne Mann. Wird dann auch noch Chefjournalistin und triezt die Kollegen. Andere Punkte erwähne ich hier nicht, sonst müsste ich spoilern.

Die restlichen Personen in dem Roman sind auch nicht besser oder sympathischer.

Im Übrigen handelt der Roman mehr über Bett- und Sexgeschichten, sowie Fußball und hier exquisit Bayern München, als über den Mord und den Krimianteil. Eingeworfen werden hier gerne auch noch Begriffe aus Star Wars. So vergleicht der „sexiest Man alive“ seine Frau gerne mit Jabba The Hut, weil sie nach der Geburt des Kindes die gleiche Figur hat. Kann man vielleicht witzig finden, fand ich aber absolut nicht. Schreibt man so etwas wirklich als Autorin?

Ehrlich gesagt, habe ich mir das Werk nicht bis zum Ende angetan. Für mich war das Buch einfach verschwendete Lesezeit. Ich weiß nicht einmal, ob ich das Buch einem Leser für Liebesromane empfehlen könnte. Das Verhältnis von Männern zu Frauen war einfach unter der Gürtellinie. Daher kann ich hier wirklich nur das Minimum an Sternen vergeben. Ein Stern, weil ich null Sterne nicht vergeben kann.


1 / 5 Sterne


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen