Rezension
zu „Wildfutter“
Vitus
Pangratz ist pensionierter Kommissar mit einem außergewöhnlichen Hobby. Nachts
bricht er ins nahe gelegene Wildgehege ein um Bilder von seiner Wildsau zu
machen. Er will einen Fotokalender veröffentlichen und ist so des Nachts öfters
verbotener Weise in dem Wildscheingehege unterwegs.
So
auch heute Nacht. Doch diesmal ergibt sich etwas Besonderes. Er findet im Wald
eine angefressene Hand. Aber auch nur die Hand. Vitus ist zwar ein Ex-Polizist,
hält aber nicht auf seine Kollegen und so ruft er erst einmal seine Tochter
Johanna „Jo“ Coleman an. Ihres Zeichens Internetjournalistin.
Schnell
kommt Vitus auf die Idee, wessen Hand er da gerade gefunden hat. Der Fund wird
die beschauliche Kleinstadt Kopf stehen lassen.
„Wildfutter“
ist ein Rosenheim Krimi aus der Feder der Autorin Alma Bayer.
Ich
fand das Cover witzig und es ist mir auch direkt ins Auge gefallen. Die
Inhaltsangabe fand ich ebenfalls humorvoll und so stellte ich mir einen richtig
guten Regionalkrimi vor.
Was
ich allerdings bekam war alles andere, als ich mir vorstellte. Der Schreibstil
selbst war eigentlich noch ganz in Ordnung. Mich störte von Anfang an, dass die
Autorin alles drückend witzig schreiben wollte. Es fehlte eigentlich nur noch
das eingespielte Lachen amerikanischer Comedy-Sendungen.
Vitus
Pangratz ist der typische Ex-Kommissar, den ich überhaupt nicht abhaben kann.
Er ist so dermaßen selbstverliebt, dass er an keinem seiner Ex-Kollegen ein
gutes Haar lässt. Von seinem Nachfolger reden wir schon gar nicht mehr. Alleine
die Figur fand ich nur furchtbar. Mit Elvis-Tolle in den zweiten Frühling
rennen und nachts in Wildgehege einbrechen. Seine restlichen Machenschaften
lasse ich lieber gleich unter den Tisch fallen.
Seine
Tochter Johanna „Jo“ Coleman, 37, erfolglos, sexlos, charakterlos und ohne Mann.
Wird dann auch noch Chefjournalistin und triezt die Kollegen. Andere Punkte
erwähne ich hier nicht, sonst müsste ich spoilern.
Die
restlichen Personen in dem Roman sind auch nicht besser oder sympathischer.
Im
Übrigen handelt der Roman mehr über Bett- und Sexgeschichten, sowie Fußball und
hier exquisit Bayern München, als über den Mord und den Krimianteil. Eingeworfen
werden hier gerne auch noch Begriffe aus Star Wars. So vergleicht der „sexiest Man
alive“ seine Frau gerne mit Jabba The Hut, weil sie nach der Geburt des Kindes
die gleiche Figur hat. Kann man vielleicht witzig finden, fand ich aber absolut
nicht. Schreibt man so etwas wirklich als Autorin?
Ehrlich
gesagt, habe ich mir das Werk nicht bis zum Ende angetan. Für mich war das Buch
einfach verschwendete Lesezeit. Ich weiß nicht einmal, ob ich das Buch einem
Leser für Liebesromane empfehlen könnte. Das Verhältnis von Männern zu Frauen
war einfach unter der Gürtellinie. Daher kann ich hier wirklich nur das Minimum
an Sternen vergeben. Ein Stern, weil ich null Sterne nicht vergeben kann.
1
/ 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen