Rezension
zu „Die Lieferantin“
London
nach dem Brexit. Das Land ist wieder gespalten zwischen Drogenbefürwortern und
Drogengegnern. Denn nun soll über den Druxit entschieden werden.
Die
Lieferantin ist die Chefin eines Drogenringes, der seine Ware über Drohnen
liefert. Da das Geschäft sehr gut läuft, ist sie natürlich ein Dorn im Auge der
Unterweltbosse. Diese wollen die Lieferantin so schnell wie möglich zur Strecke
bringen.
Das
perfide Katz und Mausspiel beginnt.
„Die
Lieferantin“ ist ein Thriller aus der Feder der Autorin Zoe Beck.
Das
Cover ist ein totaler Hingucker. Es ist mir direkt ins Auge gefallen. Ich finde
die Farben und Formen einfach fantastisch.
Die
Story fängt auch sehr spannend an. Die ersten Kapitel haben mich direkt
mitgerissen.
VORSICHT
AB HIER SPOILER!!
Jetzt
muss ich leider etwas aus dem Buch spoilern, sonst kann ich meine Misere mit
dem Rest des Buches nicht richtig schildern.
So
spannend und rasant wie die Story anfing, so ist sie für mich auch direkt
abgefallen und kam bis zum Ende des Buches auch nicht mehr in Fahrt.
In
den ersten Kapiteln wird erzählt, wie ein Restaurantbesitzer, der nicht gerade
ein Schrank von einem Menschen und auch nicht sehr mutig und stark ist, einen
schweren aggressiven Schutzgelderpresser in seinem Boden einmauert. Boah,
dachte ich da noch, was für eine Story, da bin ich gespannt, wie er das
bewerkstelligt hat. Hm, das Buch ist zu Ende und ich frage mich immer noch, wie
er das hin bekommen hat.
Dies
ist auch nicht die einzige Stelle, die so ist. Es gibt hier mehrere Leichen und
keine Erklärungen dazu. Da ist eine Frau X, dazu ein paar Superschurken, die in
die Wohnung kommen und im nächsten Kapitel geht durch die Medien, es war
Selbstmord. Bitte? Am Anfang ist ein Typ, der lässt sich der Einfachheit halber
selbst in die Themse fallen. Wieso?
Und
das Ende ist genauso lieblos wie der Rest der Story. Zack abgehakt und weiter
geht es.
SPOILER
ENDE!
Zum
einen frage ich mich wirklich, warum das Buch unter „Thriller“ läuft. Für
meinen Geschmack ist es nicht einmal ein Krimi. Man könnte es locker einfach
unter Roman laufen lassen.
Der
Hintergrund der Geschichte war richtig gut. Die Probleme nach dem Brexit, die
ausstehenden Wahlen zum Drogenausstieg, die Wut und Aggressionen, die Drogenbosse,
denen alles nicht gefällt, Drogenlieferungen per Drohnen. Das hat mir wirklich
gut gefallen, ich empfand das als neue Idee und sehr ausbaufähig.
Jedoch
der komplette Bau um diesen Hintergrund war einfach nur langweilig. Die Autorin
versuchte ultraböse Drogenbosse zu kreieren und brachte es nicht einmal zu
Stande, eine Szene fertig zu schreiben. Es werden x Dinge angesprochen aber
nichts beendet, bzw. schon beendet, aber nicht erklärt. Ich habe im kompletten
Buch darauf gewartet, das etliche Vorfälle aufgeklärt oder erklärt werden, Fehlanzeige.
Ich glaube, die Autorin selbst wusste nicht, wie sie ihre Szenen beenden
sollte. Für mich sieht es aus, als hätte man sich hier an einem Thriller
versucht, aber noch nie darüber recherchiert, wie man jemanden nach ihren
Vorgaben ermorden kann um dies auch im Roman zu beschreiben. Es bestand nur die
Idee, aber man hatte keinen Plan über die Art und Weise wie es funktionieren
sollte.
Laut
Klappentext wird die Autorin als eine der wichtigsten deutschen Krimiautoren und
mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet beschrieben. Ich kenne die anderen Werke
der Autorin nicht und kann darüber nicht urteilen. Mit „Die Lieferantin“ hat
sie bei mir auf jeden Fall dieses Lob nicht verdient.
Ich
persönlich kann das Werk als Thriller nicht gerade weiter empfehlen. Wer sich
für einen neuen Stoff in Sachen „Was wäre wenn“ interessiert, ist die
Hintergrundstory mit Sicherheit interessant. Und wenn ich mir die ganzen 5
Sterne Rezensionen der anderen Leser ansehe, sind mit Sicherheit auch viele
Leser mit dem Buch mehr als zufrieden.
Ich
war es leider nicht und deswegen gibt es von mir nicht mehr als 2 Sterne. Und
die sind für den Hintergrund und die Atmosphäre, die dort aufgezeigt wird,
nicht für die Story an sich.
2
/ 5 Sterne
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