Montag, 8. Mai 2017

Rezension zu „Vakuumsprung“

Ered lebt mehr schlecht als recht mit seiner Mutter auf dem Planeten Euclite. Sein Vater verstarb bereits vor fünf Jahren auf einer Weltraum-Mission. Er ist 14 Jahre alt und hat so gut wie keine Zukunftsaussichten. Wahrscheinlich wird er irgendwann in den Minen arbeiten müssen. Dabei träumt er von einer Zukunft im Weltall. So gerne möchte er auf den Sprungschiffen arbeiten.

Doch als Ered eines Tages nach Hause kommt, erwischt er seine Mutter dabei, wie sie eine Nachricht abhört. Die Nachricht ist von seinem Vater und er will, dass die beiden zur Interstellaren kommen. Ereds Mutter besteht darauf, dass dies eine alte Nachricht ist. Doch Ered lässt sich nichts sagen und macht sich heimlich auf den Weg dorthin.

Mit der Ausrede, zur Sternenakademie zu fliegen, kommt er an Bord des Transporters. Und dann trifft er endlich auch auf seinen Vater. Doch nichts ist, wie es scheint. Und Ered muss ganz schnell lernen, dass hier etwas ganz und gar nicht rund läuft.

„Vakuumsprung“ ist das Debüt Werk des Autors J. H. Artschwager.

Das Cover des Buches hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die düstere Farbgebung mit dem rot und gelb ist ein richtiger Hingucker.

Der Schreibstil ist stellenweise nicht ganz ausgereift. Ich finde ihn allerdings für ein Debüt recht gelungen und kann über die paar Hürden beim Lesen hinwegsehen. Da habe ich wirklich schon schlimmere Bestseller gelesen. Nur die ständigen Bezeichnungen „Ma“ und „Pa“ sollte man vielleicht mit den Namen der Personen austauschen. Wenn Personen durchweg nur so genannt werden, sieht es sehr schräg in einem Roman aus.

An sich ist der Roman flott und spannend geschrieben. Wobei es allerdings auch einige Längen am Anfang gibt. Trotzdem ließ sich das Buch sehr gut und schnell lesen.

Ered selbst, sowie sein Vater, waren mir im kompletten Buch absolut unsympathisch. Ich bin mit keinem der beiden klar gekommen. Das ist für mich allerdings kein Problem. Ich komme auch sehr gut mit unsympathischen Charakteren zu Recht. So lange die komplette Geschichte rund ist, muss ich die Personen nicht leiden können. Hauptsache, das Gesamtbild passt.

In der Geschichte selbst fand ich im Groben schon einige Stellen, die mir nicht recht passten. Genaue Beispiele kann ich hier leider nicht nennen, sonst müsste ich spoilern. Dem abgetauchten Leser wird es vielleicht auffallen, an welchen Stellen ich da meine Probleme hatte. Als Schlagwort nenne ich jetzt einmal die Zugfahrt. Da war für mich alles recht unrealistisch und übertrieben. Wie wusste Ereds Vater wann und wie Ered zur Station kommt, zumal er ihm nicht einmal ein Ticket oder Geld geschickt hat. Oder die letzte Begegnung zwischen Ered und seinem Vater.

Die Grundgeschichte hat mir allerdings sehr gut gefallen. Den Part um Ered fand ich dann wieder sehr übertrieben, zumal er erst 14 Jahre alt sein sollte.

Meine Meinung schwankt hier stark zwischen drei und vier Sternen. Entschließe mich allerdings für die vier Sterne. Das Buch und der Autor haben Potential. Dazu kommt, dass Science Fiction keine einfache Sparte ist. Wenn man hier Ereds Alter auf 18 setzen und ein paar Übertreibungen streichen würde, wäre es ein durchweg gelungenes Werk.


4 / 5 Sterne



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