Rezension
zu „Vakuumsprung“
Ered
lebt mehr schlecht als recht mit seiner Mutter auf dem Planeten Euclite. Sein
Vater verstarb bereits vor fünf Jahren auf einer Weltraum-Mission. Er ist 14
Jahre alt und hat so gut wie keine Zukunftsaussichten. Wahrscheinlich wird er
irgendwann in den Minen arbeiten müssen. Dabei träumt er von einer Zukunft im
Weltall. So gerne möchte er auf den Sprungschiffen arbeiten.
Doch
als Ered eines Tages nach Hause kommt, erwischt er seine Mutter dabei, wie sie
eine Nachricht abhört. Die Nachricht ist von seinem Vater und er will, dass die
beiden zur Interstellaren kommen. Ereds Mutter besteht darauf, dass dies eine
alte Nachricht ist. Doch Ered lässt sich nichts sagen und macht sich heimlich
auf den Weg dorthin.
Mit
der Ausrede, zur Sternenakademie zu fliegen, kommt er an Bord des Transporters.
Und dann trifft er endlich auch auf seinen Vater. Doch nichts ist, wie es scheint.
Und Ered muss ganz schnell lernen, dass hier etwas ganz und gar nicht rund
läuft.
„Vakuumsprung“
ist das Debüt Werk des Autors J. H. Artschwager.
Das
Cover des Buches hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die düstere Farbgebung mit
dem rot und gelb ist ein richtiger Hingucker.
Der
Schreibstil ist stellenweise nicht ganz ausgereift. Ich finde ihn allerdings
für ein Debüt recht gelungen und kann über die paar Hürden beim Lesen
hinwegsehen. Da habe ich wirklich schon schlimmere Bestseller gelesen. Nur die
ständigen Bezeichnungen „Ma“ und „Pa“ sollte man vielleicht mit den Namen der
Personen austauschen. Wenn Personen durchweg nur so genannt werden, sieht es
sehr schräg in einem Roman aus.
An
sich ist der Roman flott und spannend geschrieben. Wobei es allerdings auch
einige Längen am Anfang gibt. Trotzdem ließ sich das Buch sehr gut und schnell
lesen.
Ered
selbst, sowie sein Vater, waren mir im kompletten Buch absolut unsympathisch.
Ich bin mit keinem der beiden klar gekommen. Das ist für mich allerdings kein
Problem. Ich komme auch sehr gut mit unsympathischen Charakteren zu Recht. So
lange die komplette Geschichte rund ist, muss ich die Personen nicht leiden
können. Hauptsache, das Gesamtbild passt.
In
der Geschichte selbst fand ich im Groben schon einige Stellen, die mir nicht
recht passten. Genaue Beispiele kann ich hier leider nicht nennen, sonst müsste
ich spoilern. Dem abgetauchten Leser wird es vielleicht auffallen, an welchen
Stellen ich da meine Probleme hatte. Als Schlagwort nenne ich jetzt einmal die
Zugfahrt. Da war für mich alles recht unrealistisch und übertrieben. Wie wusste
Ereds Vater wann und wie Ered zur Station kommt, zumal er ihm nicht einmal ein
Ticket oder Geld geschickt hat. Oder die letzte Begegnung zwischen Ered und
seinem Vater.
Die
Grundgeschichte hat mir allerdings sehr gut gefallen. Den Part um Ered fand ich
dann wieder sehr übertrieben, zumal er erst 14 Jahre alt sein sollte.
Meine
Meinung schwankt hier stark zwischen drei und vier Sternen. Entschließe mich allerdings
für die vier Sterne. Das Buch und der Autor haben Potential. Dazu kommt, dass
Science Fiction keine einfache Sparte ist. Wenn man hier Ereds Alter auf 18
setzen und ein paar Übertreibungen streichen würde, wäre es ein durchweg
gelungenes Werk.
4
/ 5 Sterne
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