Sonntag, 14. Mai 2017

Rezension zu „Heimaterde“

„Heimaterde“ ist ein Buch über die verschiedenen Menschen unserer Zeit. Der Autor Lucas Vogelsang hat in Deutschland verschiedene Personen besucht und sie über ihr Befinden zu dem Wort „Heimat“ gefragt.

Die Sprecher sind alle zu gewanderte Menschen oder die Nachfahren der Zuwanderer, die hier in Deutschland eine Heimat gefunden haben. Doch wo liegt die Heimat für diese Menschen wirklich, was ist für sie im Herzen die wahre Heimat?

Im Buch werden Geschichten von elf Personen erzählt. Ihre Gefühle, ihr Denken und ihr Verständnis zur neuen Heimat. Liegt ihre Welt völlig hier oder sind sie im Herzen doch in einem anderen Land geblieben.

Die Inhaltsangabe verspricht einen lockeren, humorvollen Text quer durch Deutschland.

Leider hat mich der Autor mit seinen ersten Kapiteln nicht packen können. Der Schreibstil war für mich wirklich unerträglich. Er erinnerte mich teilweise an den Schreibstil von Grundschülern. Abgehackte Sätze, viele bestehen nur aus zwei Worten, aussagelos aneinandergereihte Worte.  Ich quälte mich regelrecht durch die erste Hälfte des Buches. Eigentlich hätte ich es gerne überhaupt nicht fertig gelesen.

Die Inhalte der einzelnen Kapitel kamen mir ebenfalls nicht nahe. Teilweise wurde alles nur angekratzt und wurde gleich zur nächsten Person gesprungen ohne die erste fertig erzählt zu haben. Es war wirklich ein Durcheinander, das nicht auszuhalten war. Ich fragte mich zu dem Zeitpunkt wirklich, wie dies ein mit Preisen ausgezeichneter Reporter zu Werke bringen konnte.

Erst ab Kapitel 5 mit Berlin – Spandau änderte sich der Schreibstil des Autors. Ab hier wurde der Schreibstil ruhiger und angenehmer zu lesen. Auf die Personen wurde tiefer eingegangen und auch die Sprünge zu verschiedenen Personen hörte insoweit auf. Die Kapitel blieben größten Teils bei einer Person und ihrer Geschichte. Trotzdem überwog der Autor selbst in seinen Erzählungen.

Die letzten Kapitel wurden interessanter und besser. Trotzdem kann ich für mich selbst schon die Hälfte des Buches abschreiben, weil sie einfach unlesbar war. Eigentlich schade, dass sich ein Leser erst durch eine Hälfte eines Buches quälen muss, um dann an die interessanteren Stellen zu gelangen. Vor allem gibt es mit Sicherheit nicht viele Leser, die sich so lange bei der Stange halten lassen.

Die letzten Kapitel wurden zwar besser, allerdings kann ich das Buch nicht wirklich uneingeschränkt weiter empfehlen. Bei dem Preis sollte sich der geneigte Leser überlegen, ob er sich wirklich in dieses Abenteuer stürzen möchte.

Es ist am Ende sicherlich interessant, Einblicke in die Leben, Gedanken und Gefühle der Leute zu bekommen, allerdings ist der Weg bis zum Ende sehr mühsam zu erarbeiten.

Zumindest kann ich von mir sagen, dass die letzten Kapitel eine ein Sterne Rezension immerhin zu einer drei Sterne Rezension gebracht haben.


3 / 5 Sterne


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