Sonntag, 22. Januar 2017

Rezension zu „Die Radleys“

Clara und Rowan Radley haben es nicht leicht. Beide sind Außenseiter in ihrer Schule, sind sie doch auch so komisch in ihrer Art. Beide haben keine Ahnung, was eigentlich los ist. Dabei hüten ihre Eltern ein großes Geheimnis.

Und dann passiert etwas, dass die Familie komplett aus der Bahn wirft. Clara wird fast Gewalt angetan. In ihrer Verzweiflung beißt sie dem Angreifer in die Hand und anschließend zerfleischt sie ihn regelrecht.

Nun müssen Helen und Peter ihren Kindern das unglaubliche eröffnen: Sie sind Vampire. Abstinente Vampire die dem Blut abgeschworen haben. Doch Peter macht in seiner Not einen fatalen Fehler und ruft seinen Bruder um Hilfe in Sachen „Leichenbeseitigung“. Und somit nimmt das Chaos seinen Lauf.

„Die Radleys“ ist ein Vampirroman aus der Feder des Autors Matt Haig. Ich habe den Roman als Hörbuch gehört. Die Stimme des Sprechers war fantastisch, ich habe ihm sehr gerne zugehört. Die Unterlegung der Lesung mit Musik fand ich auch sehr gelungen. Von der Inhaltsangabe dachte ich mir, endlich ein gescheiter Vampir Roman ohne dieses ewige Liebesgedöhnse und Geschnulze.  

Gut, das kann man im Nachhinein schon so sehen, allerdings war die Geschichte mehr als langweilig, nervig und unlogisch.

Die Radleys selbst, abstinente Vampire, war schon eine interessante Story. Allerdings, wenn man nach siebzehn Jahren erfährt, dass man ein Vampir ist und nur denkt: „Oh, ich bin ein Freak!“, ist das sehr unlogisch. Peter und Clara hinterfragen überhaupt nichts. Ihnen kommt nicht einmal der kleinste Gedanke, auch nur irgendetwas zu der Tatsache „Vampirsein“ zu fragen, komisch zu finden oder sonst etwas. Das war etwa als wenn Helen sagte: „Gehen wir einkaufen?“ Und die Antwort der Kinder wäre: „Ja, klar, was auch sonst.“

Der Bruder von Peter, Will der Vampir ohne Skrupel, wurde als das Urböse dargestellt. Klar, einer muss ja der böse Vampir mimen, der ohne Gedanken an andere sich durch’s Leben beißt und sogar das Glück seines Bruders mit den Füßen tritt. Die Figur war nett gemeint, überzeugte mich allerdings überhaupt nicht.

Die Ermittler und Special-Ermittler waren auch nicht gerade von der hellsten Sorte Mensch.

Ich fand den Versuch einen Roman über eine ernste Vampir Geschichte zu schreiben schon ganz gut. Die Vampire teilweise wieder richtig böse erscheinen zu lassen. Die Ausführung hat mir allerdings am Ende doch weniger gefallen.


2 / 5 Sterne

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