Rezension
zu “Böse sind die anderen“
Ritter,
Spektakel und Ausnahmezustand. Das ist alle vier Jahre die „Landshuter
Hochzeit“. 24 Tage wird gefeiert, Aufführungen vorgetragen, Umzüge veranstaltet
und Turniere abgehalten. Dieses Fest zieht viele Besucher an. In diesem Jahr
auch den Journalisten Kobinian Lallinger.
Doch
dann wird in den Feierlichkeiten am Isarufer eine Leiche gefunden. Die Leiche ist
ein Anwohner in der typisch ritterlichen Kostümierung. Der Tote ist im wahren
Leben ein Steuerberater und wurde bestialisch verstümmelt. Die Polizei
ermittelt, aber auch Lallinger lässt die Sache nicht los. Zu viele
Ungereimtheiten sind offen und er fängt an, selbst Fragen zu stellen. Und wie
passen die Aktivitäten Rechtsradikaler mit ins Bild?
„Böse
sind die anderen“ ist ein Krimi aus der Feder von Markus Flexeder. Die
Hintergründe des Krimis erscheinen sehr gut recherchiert und aufs Papier
gebracht. Ich selbst kenne die Landshuter Hochzeit nicht, konnte mir nach den
Ausführungen des Autors allerdings alles sehr gut vorstellen.
Die
Protagonisten, besonders Lallinger, sind sehr gut heraus gearbeitet. Die
Eigenarten der einzelnen Personen und deren Beziehungen sind gut durchdacht.
Der
Schreibstil ist spannend und sehr flott. Die Handlungen wechseln sehr oft. Die
Abschnitte sind sehr kurz, so dass man kaum aufhören kann zu lesen. So hat man
trotz der über 400 Seiten das Buch recht schnell durchgelesen, denn ein Kapitel
geht ja noch. Ich mag kurze Kapitel sehr gerne.
Der
Krimi an sich war sehr spannend und fesselnd. Auch die Ausschmückungen von dem
Fest und den Sehenswürdigkeiten fand ich sehr gelungen. Was mir gar nicht lag,
waren die Rückblenden mit den Tierquälereien. Mag vielleicht für den Krimi und
die handelnden Personen wichtig sein, ich mag so etwas einfach nicht lesen. Auch
darf mal wieder die Liebe nicht fehlen, auch nicht gerade mein Ding in Sachen
Krimi.
Ansonsten
gab es mehr als genügend Verdächtige in allen Richtungen. Mein Hirn war also in
ständigen Ermittlungen verstrickt um selbst den Täter ausfindig zu machen. Und
mehr als eine dunkle Seite der Einwohner kam ans helle Tageslicht.
Das
Optische des Romans ist wirklich gelungen. Das Cover mit den Ritterspielen und
der Burg ist ein voller Hingucker. Der Buchschnitt ist in Blutrot gehalten und
deutet schon etwas auf den Inhalt hin.
Im
Großen und Ganzen ist „Böse sind die anderen“ ein gelungener Krimi mit einem
tollen Hintergrund.
4
/ 5 Sterne
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