Rezension
zu „Achtung Wild!“
Die
Dorfidylle wäre so schön, wären da nicht diese Wildunfälle. Björn und Nina von
der Polizei sollen ermitteln. Irgendwie sieht es aber auch nach Unfallflucht
aus. Es soll sich um einen weißen LKW handeln. Wie soll man dem bloß auf die
Spur kommen?
Zur
gleichen Zeit wird die Journalistin Krista als Sommervertretung in das Dorf
versetzt. Für sie ist das schon regelrecht eine Strafversetzung, was soll sie
bloß in dem Dorf groß schreiben?
Mitten
in der Ermittlung fällt Nina dann auch noch ein, dass Line, ihre Cousine auf
dem Bahnhof steht und auf die Abholung wartet. Kurzerhand schickt sie Frederik
los, sie abzuholen und sich um sie zu kümmern.
Und
dann kommen alle zusammen und stecken irgendwie in dem Fall mit drin.
„Achtung
Wild!“ ist als Krimi bezeichnet. Der Roman stammt aus der Feder von Autorin
Alicia Jordan. In ihrer Biografie schreibt sie, dass sie Mitglied der DeLiA
ist. Ein Verein zur Förderung Deutschsprachiger Liebesromanautoren. Und genau
als das hätte man das Buch besser bezeichnen können.
Von
den 215 Seiten sind vielleicht 15 Seiten für einen Krimi geeignet. Wobei dieser
kriminalistische Fall nicht einmal richtig aufgeklärt wird. Auch läuft er mehr
im Hintergrund und wird von der Journalistin erschnüffelt. Dabei wird nicht
einmal genau aufgezeigt, wie sie was heraus bekommen hat. Und der am Unfall
beteiligte LKW wird völlig vergessen.
Ich
muss gestehen, dass ich bislang noch keinen Roman hatte, in dem mir wirklich
absolut jede Person unsympathisch war. Und das auch noch auf einem
durchgängigen Niveau, dass ich hierfür sogar noch einen zusätzlichen Stern für
Ausdauer verleihe.
Die
Polizistin Nina ist eine Person, die man kaum beschreiben kann. Egoistisch,
versoffen, verjammert, bösartig, nervig, laut … einfach ekelhaft.
Björn,
ihr Kollege war mir noch sympathisch, bis er mit ihr im Bett gelandet ist. Wieso,
Björn, wieso?
Jens,
der Freund von Nina, er ist mir eine unbegreifliche Person. Ihn hätte ich gerne
öfters mal stark geschüttelt, damit er wach wird.
Lina,
der Teenie aus der Stadt, einfach nur nervig. Ja, sie hat eine Verletzung, aber
man kann das auch gleich sagen und muss nicht so unausstehlich sein.
Frederick,
der mal wieder alle Mädchen abschleppt, zu Hause beim Vater aber total unter
dem Schlappen steht.
Krista,
von der fange ich erst gar nicht an.
Auch
jegliche Nebenpersonen waren einfach nur zum Abgewöhnen. Positiv aufgefallen
war vielleicht der verunglückte Motorradfahrer, der kurz aufgetreten ist. Über
den kann ich nichts Negatives sagen.
Der
komplette Roman ist von einem Krimi fast so weit entfernt, wie von einem
Science Fiction Roman. Es handelt sich in der ganzen Story nur um
Liebesgeschichten. Zwischen Frederick und Lina und dem Dreiergespann Jens,
Björn und Nina. Ach, und dann noch die unzufriedene Krista, der ein bisschen
Liebe vielleicht mal gut getan hätte.
Es
mag vielleicht so sein, dass das Dorfleben irgendwo noch so von statten geht,
dass der Sohn genötigt wird, den Hof zu übernehmen. Das man als Eltern lieber
sieht, dass der Sohn dumm bleibt und ohne Abschluss die Schule schmeißt, damit
er Kühe melken kann. Mag auch sein das man sich als Polizistin so benehmen kann,
sich ständig voll laufen lässt und sich an keine Regeln hält. Ich wohne auch auf
dem Dorf und hier ist das mit Sicherheit nicht so vorsintflutlich.
Tut
mir leid für den Roman, aber für mich war das Buch wirklich nicht das
gelungenste Werk. Man sollte vielleicht die Bezeichnung „Krimi“ für den Roman überdenken.
Als Liebesroman wäre die Story auf jeden Fall gelungener gewesen. Wenn man dann
noch die 15 Seiten Hauch von Krimi weg gelassen hätte, wäre dies auch ein sehr
guter Liebesroman geworden.
2
/ 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen