Donnerstag, 9. Juni 2016

Rezension zu „In die Finsternis“

1916, erster Weltkrieg, die Schlacht um Verdun. Eine Elitetruppe von französischen Soldaten macht sich auf den Weg hinter die feindlichen Linien. Unterwegs kommen sie einem Geheimnis auf die Spur. Die Deutschen haben ein mysteriöses Tor gefunden und daraus ein Wesen befreit, das nun unter den Menschen wütet. Das Wesen ist nicht zimperlich, wie die Einheit feststellen muss, als sie den Ort der Freilassung betreten. Nun gilt es nicht nur, auf die Deutschen aufzupassen, sondern auch, dem Wesen nicht in die Fänge zu kommen. Doch dann kommt Hilfe von ganz unerwarteter Seite.

„In die Finsternis“ ist ein Genre-Misch aus Science Fiction und historischem Roman. Ich fand die Idee richtig gut. Vor allem, weil die Geschichte im ersten Weltkrieg angesiedelt ist und nicht wie fast alle anderen, im zweiten Weltkrieg. Was mich ab und an aber abdriften lies, weil ich mir dann doch die falschen Uniformen vorstellte. Dies ist aber rein mein privates Verwirren gewesen und hat nichts mit den Beschreibungen des Autors zu tun.

Die Geschichte fängt beim Prolog mit SF und Raumschiffen an und schwenkt dann sofort und lange zum ersten Weltkrieg. Mir persönlich war dieser erste Block um die französische Truppe etwas zu lange. Bis das Geheimnis auftritt, dauert ein Drittel des Buches. Bis dahin hatte ich leicht vergessen, dass es ja noch ein SF Roman war. Der Rest des Buches war dann eine gute Mischung aus beiden Genre.

Der Schreibstil des Autors Scott McLeary ist flüssig und spannend. Daran gibt es nichts auszusetzen. Was mir ein bisschen aufschlägt, aber das ist eigentlich in jedem Buch/Film über den ersten und zweiten Weltkrieg so, dass die Deutschen wieder einmal als das Ur-Böse, brutal und dämlich dargestellt werden. Der Autor schafft es zwar, das etwas abzuschwächen und versicherte auch, dass dies nicht seine Absicht war, mir stößt es trotzdem etwas auf.

Das Cover ist ein totaler Blickfänger und sehr schön gestaltet. Weißt aber leider nur auf den Prolog hin und lenkt den Leser vielleicht etwas zu sehr in eine falsche Richtung, da sich die Geschichte fast ausschließlich in 1916 abspielt. Ich finde, ein anderes Cover wäre passender gewesen. Zum Beispiel die deutschen Soldaten vor dem mysteriösen Tor.

Alles in allem ein gewagter Genre Mix, der im Großen und Ganzen sehr gelungen ist. Es gab ein paar Hubbel, über die ich beim Lesen gefallen bin. Allerdings kann ich da gut drüber hinweg sehen. Wer sich gerne auf den Mix einlässt, zumal auch noch ein Touch Horror dabei ist, kann für den Preis gerne zugreifen. Man bekommt fast 350 Seiten für wenig Geld.


4 / 5 Sterne


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