Rezension zu „Leergut – HB“
Daniel
Koch ist jung, sportlich und hat viel vor. Daher trifft ihn die Diagnose Demenz
ziemlich hart. Er ist doch noch so fit und überhaupt nicht vergesslich. Oder
etwa doch?
Seine
Ärztin umsorgt ihn und schickt ihn sogar schon zu einem Pfleger, der ihn
unterstützt. Dieser schlägt ihm auch schon vor, ein Heim zu besichtigen, ob er
da später vielleicht hinmöchte.
Aber
Daniel ist doch noch ganz normal.
„Leergut
– HB“ ist ein neuer Roman aus der Feder des Autors Jörg Maurer.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Normal liebe ich es, wenn Jörg Maurer seine Hörbücher
selbst vorliest. Keiner könnte seinen Figuren bessere Stimmen geben, als der
Autor selbst. Hier war ich richtig enttäuscht. Es wird alles so heruntergelesen,
dass jede Person praktisch die gleiche Stimme hat. Ich kann in einem Gespräch
also fast nicht feststellen, wer gerade reden sollte.
Kann
sein, dass die Story am Ende noch den richtigen Knall bringt. Ich bin bis dahin
leider nicht gekommen. Die Geschichte ist wirr, teilweise unnötig in die Länge
gezogen und einfach nicht stimmig.
Was
soll zum Beispiel diese langen Kapitel mit der Straßenmusikantin? Irgendwann
ist sie verschwunden und gut ist. Seitenfüller?
Ständig
wird erwähnt, dass der Protagonist einen sehr langen, unaussprechlichen Namen
hat. Heißt aber Daniel Koch. Gut, man nimmt halt nicht den richtigen Namen,
hätte er aber nicht wenigstens etwas von dem unaussprechlichen Namen haben
können? Oder man lässt diese Bemerkungen einfach weg. Angeblich hat der Autor
den Protagonisten sowieso erst so spät wieder getroffen, als der schon recht
verwirrt war. Da hätte er auch kaum die erste Hälfte der Geschichte so
weitergeben können.
Interessant
finde ich schon, den Fortschritt der Demenz so darzulegen. Bei der Demenz
scheint es ja auch mehrere Richtungen zu gehen. Meine Mutter ist zum Beispiel
sehr bösartig geworden, was mit Daniel so nicht zu passieren scheint. Nun gut,
das ist eine andere Sache.
Mir
hat das Hörbuch einfach nicht gefallen. Ich bin zu sehr beim Hören abgedriftet
und habe nicht mehr zugehört. Bis ich es dann vorzeitig beendet habe. Wie schon
erwähnt, kann der große Knall natürlich erst zum Ende hinkommen. War mir aber
in dem Moment egal.
Ich
gebe hier noch zwei Sterne, weil mir halt die Darstellung ins Abdriften des
Vergessens ganz gut gefallen hat.
2
/ 5 Sterne
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