Rezension
zu „Der Weizen gedeiht im Süden“
Die
halbe Welt wurde durch einen Atomkrieg zerstört. Ein paar Menschen haben es in
einen Bunker in der Schweiz geschafft. Teuer bezahlt bietet der Bunker für rund
300 Menschen Platz.
Seit
ein paar Monaten wohnen die Menschen schon in dem Bunker. Stark kontrolliert
von Wiegele, dem Erbauer der Anlage. Jeder hat seine Aufgaben, die er zu
erledigen hat.
Bis
eines Tages die Leiche von Turtschi, dem Leiter des Trinkwassers, gefunden
wird. Es wird schnell als Unfall abgetan, da er angeblich die Treppe herunter
gefallen ist. Bald ist auch einigen klar, dass es sich um keinen Unfall handeln
dürfte. Denn Turtschi hat ein Geheimnis aufgedeckt.
Als
sich die Situation im Bunker daraufhin verschlechtert findet sich eine Gruppe,
die ausbrechen will. Lieber raus in die verstrahlte Umwelt und sich eine neue
Heimat suchen, als noch länger in dem Bunker zu bleiben. Vor allen Dingen, da
Wiegele anfängt durchzudrehen, andere bedroht und teilweise schon ins Gefängnis
geworfen hat.
„Der
Weizen gedeiht im Süden“ ist eine Dystopie aus der Feder des Autors Erik D.
Schulz.
Das
Cover fand ich schon ziemlich genial. Die Maske auf dem Holzstück auf der
verschneiten Wiese passt recht gut zum Inhalt. Wobei es wohl etwas zu wenig
Schnee ist, im Gegensatz zum Geschriebenen.
Der
Schreibstil des Autors ist wirklich gelungen. Er schreibt spannend, bedrückend
und doch flott. Trotz des düsteren, deprimierenden Inhalts lässt sich das Buch
sehr gut lesen. Der Autor hat auch eine klare Sprache ohne umständliche Worte
oder zu viel Dingen die umständlich erklärt werden müssten.
Die
Story selbst ist rund und man findet direkt ins Geschehen rein. Die Personen
der Fluchttruppe sind soweit alle sympathisch. Die Bösen auch schön
unausstehlich.
Auf
der Flucht muss die Truppe recht viel durchmachen und mehr als einmal über ihre
Grenzen gehen. Ob sie je an ihrem Ziel ankommen, bleibt ein Geheimnis.
Was
mich noch so nebenbei etwas interessiert hätte, wäre der Fortgang im Bunker
gewesen. Ich hätte gerne, so als kleine Nebenstory, etwas über den großen Knall
erfahren. Da hat der Autor aber ganz die Aufmerksamkeit auf die flüchtende
Truppe gelassen.
Ein
paar Fragen bleiben mir natürlich offen. Ich bezweifle zum Beispiel, dass ein
paar Monate ausreichen, damit die Strahlung so herunter gefahren ist, dass man
draußen herum laufen kann. Egal ob es mega kalt ist oder nicht. Der Kälte kann
man entgegenwirken, der Strahlung eher nicht. Auch so blieb mir der ein oder
andere Punkt fraglich. Was mir im Gesamtpaket allerdings nichts ausmacht. Man
muss ein Buch auch nicht bis aufs letzte Wort auseinander nehmen. Und eine
Dystopie ist eben eine Dystopie, die darf das.
Mir
hat das Werk wirklich gut gefallen. Ich kann es an die apokalyptischen Leser auf
jeden Fall weiter empfehlen. Es ist allerdings nicht so blutrünstig wie andere
Werke, dafür aber realistischer.
5
/ 5 Sterne
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