Rezension
zu „Neanderthal“
Deutschland
2053. Die Menschen sind mittlerweile Gesundheitsfanatiker geworden. Fast alle
haben von der Krankenkasse implantierte Chips, die sie überwachen. Wenn man
etwas Falsches isst, wird man direkt eine Stufe höher gesetzt. Man will ein langes
gesundes Leben für den Menschen. Das schreckt die Firmen auch nicht davon ab,
bereits bei Embryos Gendefekte auszumerzen.
Doch
was macht das alles mit dem Menschen an sich? Man spricht mittlerweile von der „Großen
Depression“, der viele zum Opfer fallen. Vor allem greift diese neue Krankheit
bei Kinder und Jugendlichen um sich. Die „Große Depression“ treibt viele
Menschen in den Suizid.
Und
dann wird in der Nähe des Neanderthals ein Skelett gefunden. Es ist deformiert
wie ein behinderter Mensch. Doch eigentlich sind diese Krankheiten durch die
Genreparatur doch alle ausgemerzt.
„Neanderthal“
ist ein Thriller aus der Feder des Autors Jens Lubbadeh.
Das
Cover selbst hat mich direkt angesprochen. Die düsteren Farben mit dem
Glanzdruck sind sehr einfach, hatten für mich jedoch genau die richtige
Wirkung.
Ich
fand, das Buch ließ sich nicht einfach lesen. Ich musste hier definitiv
langsamer lesen, wie bei anderen Büchern. Das heißt nicht, dass es schwierig zu
verstehen war oder umständlich geschrieben. Der Inhalt war für mich einfach zu
spannend, um etwas zu verpassen.
Diese
Welt, die der Autor erschaffen hat, ist schon faszinierend. Dieser
Gesundheitswahn stellt sich bereits jetzt in unserer Zeit schon ein. Ich könnte
mir gut vorstellen, dass die Krankenkassen irgendwann wirklich die Überhand
bekommen und die Leute nur noch kontrollieren wollen. Nur noch Essen und
Bewegung nach Vorschrift. Ein gruseliger Gedanke, allerdings leider gar nicht
so abwegig.
Genmanipulation
würde bestimmt auch vielen Leuten gefallen. Ich schätze, wenn es die Ethik
zulassen würde, wären wir da auch schon gut mit dabei.
Der
Fall selbst hat mir gut gefallen. Der Autor hat jetzt keinen reißerisch schnellen
Schreibstil, trotzdem hat mir das Werk gut gefallen.
Was
mir nicht so lag waren die Teile aus der Neandertalerzeit. Mich hat das Leben
des Typs zu der Zeit wirklich kein Stück interessiert. Zum Ende hin habe ich,
ehrlich gesagt, die Seiten überblättert und es hat mir zur Klärung des Falles
nicht wirklich gefehlt. Daher stammt auch der Stern Abzug, weil die Stellen
doch sehr oft im Thriller aufgetreten sind.
Ich
fand das Werk war ein außergewöhnlicher Thriller. Der Stoff muss einem liegen,
das muss ich auch erwähnen. Man sollte sich schon im Klaren sein, dass es kein
gewöhnlicher Thriller ist.
4
/ 5 Sterne
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