Rezension
zu „Heldenflucht“
Deutschland
1918. Der erste Weltkrieg ist vorbei und das Elend der Bevölkerung kommt so
richtig heraus. Agnes Papen, ihres Berufes wegen Kriegsberichterstatterin,
kommt in ihr Heimatdorf in die Eifel zurück. Sie hat es als Frau in ihrem Beruf
schon nicht leicht. Aber das Elend, das sie in dem Dorf erwartet ist noch
extremer.
Als
dann auch noch ein französischer Soldat aufgegriffen wird, eskaliert das Ganze.
Richtig aufgepeitscht wird dann alles als der kranke Onkel von Agnes
verschwindet. Die Gewaltspirale fängt an sich zu drehen.
Elend,
Hunger, Dreck und der Hass auf die Fremden tun ihr letztes und verwandeln so
manch ehemals freundlichen Menschen in ein Monster.
„Heldenflucht“
ist ein Roman aus der Feder des Autors Jan Kilman.
Vom
Inhalt her könnte man einen Krimi vermuten, was mir auch so passierte. Jedoch
ist das Buch wirklich als Roman anzusehen. Es passieren zwar Dinge, die man gut
und gerne einem Krimi zuordnen könnte, jedoch ist das Buch eher in Richtung der
Menschen und ihrer Lebensumstände einzuordnen. Ich sehe es als Buch an, dass
mir die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg näher bringt und nebenbei noch mit ein
paar Leichen aufzuwarten hat.
Der
Schreibstil an sich hat mir gut gefallen. Das Buch lässt sich recht schnell und
gut lesen. Mit den Briefen zwischendurch konnte ich im Bezug zu der Geschichte
wenig anfangen. Sie zeigen aber auch, was die Menschen in der Zeit in etwa
dachten oder fühlten. Daher fand ich die Briefe zwischendurch schon sehr
interessant, spannend und nahe gehend.
Die
Story selbst war für mich auch nicht so einfach, wie manch anderes Buch. Ich
fand, dass es sehr gut das Nachkriegselend herüber brachte.
Das
Cover fand ich zum Inhalt nicht sehr passend. Das Bild zeigt eher eine Stadt,
als dieses kleine Eifeldorf mit seinem Elend. Das Cover hätte man wirklich
besser und aussagekräftiger wählen können.
Trotzdem,
alles in allem ein recht gutes Buch, dass einem nachdenklich zurück lässt. Da
kann man immer wieder froh sein, keine Kriege und keine Nachkriegszeit
mitmachen zu müssen.
4
/ 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen