Sonntag, 7. Januar 2018

Rezension zu „Das Erwachen der Esper“

Dekar ist zwar ein Kriegsheld aus den letzten Schlachten, aber leider durch den Verlust seiner Freunde nur noch ein Wrack. Er hängt die meiste Zeit in Tavernen herum und betrinkt sich. Trotzdem wird er von seinem Vater auf eine wichtige Mission geschickt, die er erledigen soll. Er soll eine Priesterin und ihr Lehrling auf ihrem gefahrvollen Weg durchs Land begleiten und beschützen.

Tarja, seine Schwester, ist eine Feuermagierin. Sie versucht das Mysterium um die Esper zu ergründen. Eine alte Legende über Astralwesen, die seit langer Zeit im Schlaf liegen sollen. Als Tarja zu einem königlichen Turnier eingeladen wird, bei dem sie nicht absagen kann, trifft sie auf Eismagier Tanis.

Anfänglich kann sie Tanis nicht ausstehen. Doch braucht sie ihn um den Intrigen am Hofe zu entkommen. Kann sie Tanis denn auch wirklich trauen oder was versucht er zu erreichen?

„Das Erwachen der Esper“ ist der erste Teil der Trilogie aus der Feder des Autors Hannes Treichl.

Das Cover hat mich, ehrlich gesagt, gleich in den Bann gezogen. Die Farben und die Zusammenstellung sind einfach genial! Kann auch sein, dass mich das Bild einfach an mein MMORPG Lineage2 erinnert hat und ich deswegen so begeistert war. Kann aber so wirklich nichts daran aussetzen, es ist einfach schön gestaltet.

Mit dem Inhalt hatte ich dann so meine Probleme. Die Story im Hintergrund läuft eigentlich ganz interessant ab. Der Grundstock hat mir da schon gefallen. Doch bei der Ausführung im Allgemeinen hapert es leider deutlich.

Die einzelnen Figuren waren einfach nur Klischeehaft bis zum Augen verdrehen.

Dekar, der abgewrackte Kämpfer, der aus Selbstmitleid nur noch saufen kann. Aber trotz allem natürlich immer noch der uneingeschränkte, heldenhafte Kämpfer ist, der einen Assassinen Orden fast im Alleingang erledigen kann.

Tarja, die anfangs wirklich gute Figur, die sofort nach erblicken eines absolut arroganten, selbstverliebten und überheblichen Typen ihr Hirn verlegt. Um dann in einer wirklich unnötigen Liebesgeschichte zu schmachten und fast bis zur Selbstaufgabe zu vergehen.

Dies sind nur zwei der vielen Figuren, die der Autor im Buch auferstehen lässt. Was mich gleich zu dem nächsten Punkt bringt. Es gibt in dem Buch einfach zu viele Personen die auftreten. Daher hatte ich kaum den Überblick, wer da noch alles dazu gekommen ist. Deswegen fehlen fast allen die Tiefe von Figuren, die weiter in der Geschichte verbleiben sollen, da es ja eine Trilogie ist und ich hoffe, es tauchen nicht noch mehr Personen auf.

Der Autor wollte mit Sicherheit eine große interessante Welt erschaffen, hat es, meiner Meinung nach, am Ende allerdings arg übertrieben. Zu viele Personen und zu viele Wesen tauchten auf. Selbst Zombies durften am Ende nicht fehlen. Mir war das einfach alles zu überladen.

Ein kleiner Tipp am Rande von mir wäre noch, die Namen, die man als Autor verwendet, kurz zu überprüfen. So würde solch ein Fettnäpfchen wie, einen Kerl Arwen zu nennen, nicht auftreten. Auch wenn man, wie ich, Herr der Ringe nie gelesen hat, müsste es einem mittlerweile eigentlich in den Ohren klingeln, dass der Name zumindest annähernd bekannt ist. Und ein Kerl, nach einer weiblichen Elbe zu nennen ist nicht gerade entspannend beim Lesen.

Es waren noch andere Ecken, die mir aufgestoßen sind. Ich mag sie hier aber nicht erörtern, sonst müsste ich spoilern und anderen geneigten Lesern die Lust an der Geschichte nehmen.

Wer gerne übertriebene Fantasy Geschichten mag, in denen die Helden heldenhafter nicht sein können, die Damen in Liebe dahin schmelzen und wirklich viele verschiedene Personen auftauchen, liegt hier genau richtig.

Mir persönlich war es jedoch zu viel des Guten und hätte mir an manchen Stellen einfach weniger gewünscht. Außerdem mag ich Frauen die ihren eigenen Kopf haben und drauf hauen können lieber, als ewig schmachtende und kopflose Damen.

2 / 5 Sterne



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