Rezension
zu „Das andere Kind – HB“
Eine
junge Studentin wird auf dem nächtlichen Nachhauseweg brutal ermordet. Die
Polizei findet jedoch keine Hinweise darauf, wer der Täter ist.
Kurz
darauf wird eine zweite Frau fast auf die gleiche Weise ermordet. Es ist diesmal
eine ältere Dame, die kurz zuvor einen Streit in der Familie provozierte. Ist
der Mörder hier in der Familie zu suchen?
Und
dann tauchen Mails auf, in denen die Dame, Fiona, von ihrer Kindheit erzählt.
Aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. In der Zeit war sie bei Chat auf der
Farm, außerhalb und evakuiert von London. Doch da war noch ein anderes Kind.
Aber keiner der beiden hat je davon geredet.
Was
geschah auf der Farm? Hat es etwas mit den heutigen Morden zu tun?
„Das
andere Kind“ ist ein Kriminalroman aus der Feder der Autorin Charlotte Link.
Ich
hatte hier das Hörbuch zur Hand und lies
mir den Roman vorlesen. Begeistert bin ich von der Sprecherin Gudrun Landgrebe
nun wirklich nicht. Es nutzt nichts, wenn man für ein Hörbuch einen Roman in
einer Leier herunter spricht. Der Zuhörer kann nicht feststellen, wann in einem
Gespräch eine wörtliche Rede aufhört und wann eine andere anfängt. Wenn man den
einzelnen Personen keine andere Stimme gibt, ist alles ein Brei. Vor allem,
wenn man nicht mal feststellen kann, ob jetzt gerade ein Mann oder eine Frau
spricht. Wenn man ein Hörbuch vertont, sollte man nicht unbedingt auf bekannte
Namen setzen, sondern sehen, was der Sprecher wirklich kann oder eben nicht.
Die
Geschichte an sich ist so etwas von zäh und langweilig, dass ich irgendwann
vergessen hatte, dass es um zwei Morde geht. Diese ewig langen Stellen, die das
Leben und Liebesleben auf der Farm Ende des zweiten Weltkrieges wiedergaben,
waren für mich einfach unnötig. Es hätte gereicht, wenn man das alles in einem
Kapitel abgearbeitet hätte und sich dafür mehr um die Morde in der jetzigen
Zeit gekümmert hätte.
Die
Charaktere im Buch sind auch schnell erklärt. Die Frauen alle depressiv,
jammernd, können nichts und sind den ganzen Tag am Heulen über ihre ach so
schlechte Situation. Um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht, warum manche in
fremden Mails herum schnüffeln mussten um anschließend in der Vergangenheit so
ausführlich zu graben.
Die
männlichen Charaktere waren in der Story auch nicht besser, nur anders. Kaputtes
Leben, dumm, verhurt, verlogen und nervig.
Die
einzige Person, die ich einigermaßen in Ordnung fand, war Fiona, die böse Seele
des Buches. Ich konnte ihre Reaktion in der Vergangenheit verstehen und ihre
Ansprache bei der Familienfeier. Nur überlebte sie halt nicht lange.
Letztens
kam der Zweiteiler im Fernsehen, den ich mir aufgenommen habe. Ich wollte
zuerst das Hörbuch fertig hören, bevor ich mir die Filme ansehen wollte. Ich
glaube, ich erspare mir die Stunden Langeweile auch noch anzusehen und lösche
die Dateien ungesehen.
Ich
kann mit dem Inhalt des Buches nicht wirklich etwas anfangen. Kann hier auch
nichts weiter empfehlen. Fans von Charlotte Link werden mit Sicherheit
begeistert sein. Ich war es wirklich nicht. Außerdem finde ich, man sollte das
Genre Kriminalroman durch Drama ersetzen. Ich kann nur froh sein, dass ich eine
gekürzte Fassung gehört habe. Diese Fassung war schon langweilig genug. Wenn
das Hörbuch auch noch ungekürzt gewesen wäre, hätte ich wohl nicht
durchgehalten. Oder es wurden alle interessanten Ermittlungsarbeiten heraus
geschnitten, man weiß es nicht.
1
/ 5 Sterne
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