Rezension
zu „Die Verblendeten“
Ayse
Yilmaz ist auf der Flucht vor ihrer Familie. Eingesperrt und zwangsverheiratet
will sie so nicht mehr weiter leben. Sie ist seit drei Jahren untergetaucht und
hat einen neuen Freund. Doch als sie nach einem Streit mit ihm nach Hause
kommt, ist ihre Wohnung aufgebrochen. Panisch ruft sie die Polizei, weil sie
ihren Ehemann und Bruder in der Wohnung vermutet. Die Polizei findet jedoch den
ermordeten Freund von Ayse.
Zuerst
gerät sie in Verdacht, ihn umgebracht zu haben. Doch schnell kann
Hauptkommissarin Liecke erkennen, dass Ayse unter Opferschutz gestellt werden
muss. Nach und nach ergeben sich erschreckende Erkenntnisse in dem Fall. Es ist
nicht alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint.
„Die
Verblendeten“ ist ein Krimi aus der Feder des Autorenduo Jutta Siorpaes und
Jörg Schmitt-Kilian. Bekannt sind die Beiden unter dem Namen Jusi Joesk.
Der
Krimi ist in der Gegenwart geschrieben. Ich tue mir damit immer etwas schwer,
weil ich die Erzählweise etwas seltsam finde. Dies ist aber nur ein
persönliches Problem und ich wollte es nur erwähnt haben, hat aber nichts mit
meiner Bewertung an sich zu tun.
Die
Story selbst ist wirklich spannend geschrieben. Der Inhalt ist soweit gut
heraus gearbeitet und bietet einiges. Die Charaktere selbst sind entweder
sympathisch, wie Hauptkommissarin Liecke oder unausstehlich wie Kommissar Lukas
Arnold. Man stolpert auch über einige spannende Wendungen in dem Fall. Ich fand
das Buch bis Seite 332 wirklich gelungen in allen Ecken und Kanten, auch wenn
mir manchmal einige Verbindungspunkte gefehlt haben.
Danach
hätte ich dann auch besser das Buch zur Seite gelegt und mir die letzten 40
Seiten erspart. Dann wäre ich hier immer noch begeistert und hätte Stoff für
eine 5 Sterne Rezension. Ich habe das Buch allerdings fertig gelesen und das
hat mir dann die ganze Euphorie genommen.
Auf
den letzten Seiten musste dann unbedingt und mit aller Macht noch eine
Liebesgeschichte reingequetscht werden. Dazu kommt dann noch, dass es die
unglaubwürdigste und unnötigste aller Zeiten ist. Es hat mir die Person Lena
Liecke mit einem Schlag absolut unsympathisch gemacht.
Dazu
kommt, dass die Lösung des eigentlichen Falles nur noch so hopplahopp im
Hintergrund abgearbeitet wird. Es kam mir schon so vor, als hätten die Autoren
selbst keinen richtigen Plan, wie sie den Fall rund hätten abschließen können.
Da gesteht der Täter am Ende einfach alles so mir nichts dir nichts. Super,
dann braucht man gar keine Beweise mehr vorzulegen. Mir hätte es besser
gefallen, wenn anstatt des Liebesgeturtels einfach die Lösung des Falles
anständig behandelt worden wäre.
Die
letzten drei vier Seiten sind dann wieder bombe, wie der Anfang des Buches.
Der
Fall selbst ist sehr interessant und passt in unsere Zeit. Jedoch waren mir
manche Verbindungen nicht so ganz klar und ich hätte mir noch mehr Auflösung darin
gewünscht.
3
/ 5 Sterne
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