Dienstag, 14. November 2017

Rezension zu „Die Verblendeten“

Ayse Yilmaz ist auf der Flucht vor ihrer Familie. Eingesperrt und zwangsverheiratet will sie so nicht mehr weiter leben. Sie ist seit drei Jahren untergetaucht und hat einen neuen Freund. Doch als sie nach einem Streit mit ihm nach Hause kommt, ist ihre Wohnung aufgebrochen. Panisch ruft sie die Polizei, weil sie ihren Ehemann und Bruder in der Wohnung vermutet. Die Polizei findet jedoch den ermordeten Freund von Ayse.

Zuerst gerät sie in Verdacht, ihn umgebracht zu haben. Doch schnell kann Hauptkommissarin Liecke erkennen, dass Ayse unter Opferschutz gestellt werden muss. Nach und nach ergeben sich erschreckende Erkenntnisse in dem Fall. Es ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint.

„Die Verblendeten“ ist ein Krimi aus der Feder des Autorenduo Jutta Siorpaes und Jörg Schmitt-Kilian. Bekannt sind die Beiden unter dem Namen Jusi Joesk.

Der Krimi ist in der Gegenwart geschrieben. Ich tue mir damit immer etwas schwer, weil ich die Erzählweise etwas seltsam finde. Dies ist aber nur ein persönliches Problem und ich wollte es nur erwähnt haben, hat aber nichts mit meiner Bewertung an sich zu tun.

Die Story selbst ist wirklich spannend geschrieben. Der Inhalt ist soweit gut heraus gearbeitet und bietet einiges. Die Charaktere selbst sind entweder sympathisch, wie Hauptkommissarin Liecke oder unausstehlich wie Kommissar Lukas Arnold. Man stolpert auch über einige spannende Wendungen in dem Fall. Ich fand das Buch bis Seite 332 wirklich gelungen in allen Ecken und Kanten, auch wenn mir manchmal einige Verbindungspunkte gefehlt haben.

Danach hätte ich dann auch besser das Buch zur Seite gelegt und mir die letzten 40 Seiten erspart. Dann wäre ich hier immer noch begeistert und hätte Stoff für eine 5 Sterne Rezension. Ich habe das Buch allerdings fertig gelesen und das hat mir dann die ganze Euphorie genommen.

Auf den letzten Seiten musste dann unbedingt und mit aller Macht noch eine Liebesgeschichte reingequetscht werden. Dazu kommt dann noch, dass es die unglaubwürdigste und unnötigste aller Zeiten ist. Es hat mir die Person Lena Liecke mit einem Schlag absolut unsympathisch gemacht.

Dazu kommt, dass die Lösung des eigentlichen Falles nur noch so hopplahopp im Hintergrund abgearbeitet wird. Es kam mir schon so vor, als hätten die Autoren selbst keinen richtigen Plan, wie sie den Fall rund hätten abschließen können. Da gesteht der Täter am Ende einfach alles so mir nichts dir nichts. Super, dann braucht man gar keine Beweise mehr vorzulegen. Mir hätte es besser gefallen, wenn anstatt des Liebesgeturtels einfach die Lösung des Falles anständig behandelt worden wäre.

Die letzten drei vier Seiten sind dann wieder bombe, wie der Anfang des Buches.

Der Fall selbst ist sehr interessant und passt in unsere Zeit. Jedoch waren mir manche Verbindungen nicht so ganz klar und ich hätte mir noch mehr Auflösung darin gewünscht.


3 / 5 Sterne


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen