Rezension
zu „7 Morde, 50 Jahre Haft, 1 Leben danach“
„7
Morde, 50 Jahre Haft, 1 Leben danach“ ist die wahre Geschichte des „Mittagsmörders“
aus der Feder des Autors Felix Hutt.
Auf
rund 223 Seiten geht der Autor dem Leben des gewissenlosen Mörder und Räuber
aus den 60iger Jahren nach.
Für
seine Verbrechen wird Klaus G. nach 50 Jahren aus der Haft entlassen und stimmt
zu, dass Felix Hutt sein Leben in ein Buch fasst. Ob man so etwas eine
Biografie nennen kann, weiß ich nicht. Für mich ist es eher ein Sachbericht aus
der Sicht des Autors und des Täters.
Anfangs
war ich etwas unentschlossen mit dem Buch. Viel zu oft wurde mir auf die
Mitleidsschiene gedrückt. Der arme Täter durfte 50 Jahre keine Sterne sehen, es
wurde ihm 50 Jahre seines Lebens genommen. Tut mir leid, wenn ich da jetzt kein
Mitleid zeigen kann, denn den ermordeten Menschen wurde weit mehr, als nur 50
Jahre ihres Lebens genommen.
Vielmehr
zeigt mir der Bericht auf, dass manche Täter nicht wieder in die Öffentlichkeit
entlassen werden sollten. Auch bei Klaus G. wird immer wieder darauf
hingewiesen, dass er an sich halten muss, damit er nicht wieder ausrastet. Für
mich ist dieser Mensch einfach eine tickende Zeitbombe. Da glaube ich auch, es
ist egal, ob die Öffentlichkeit den Gefängnisaufenthalt bezahlt oder das
HartzIV das er bekommt.
Mit
den Berichten des „Mittagsmörders“ zwischen den Ausführungen des Autors wird
auch klar gezeigt, dass er allen anderen, nur sich selbst nicht die Schuld
gibt.
Vor
dem Buch wusste ich von dem Fall nichts. Also ist mir aus dem Buch wirklich
alles neu und ich habe nach dem Lesen des Buches auch erst gegoogelt, worum es
damals ging. Daher frage ich mich jetzt am Ende, warum der Autor den Nachnamen
des Täters geheim gehalten hat. Man braucht nur „Mittagsmörder“ in google
einzugeben und schon hat man den Nachnamen im Netz gefunden. Finde ich daher
etwas unnötig, solche Geheimnisse um den kompletten Namen zu machen.
Das
Buch selbst hat seine Höhen und Tiefen. Fängt es mit der Mitleidsschiene an,
ist der Großteil in der Mitte die emotionslose Schilderung des Täters über die
Morde, wobei dies eben spannend ist und keineswegs langweilig. Kommen weiter
hinten dann einige Längen. Vor allem bei der Verhandlung wird alles wiederholt.
Die
Story an sich ist soweit interessant, vor allem, weil es eben eine wahre
Begebenheit ist. Es ist auch packend, den Vorgang aus der Tätersicht zu
erleben. Trotzdem finde ich den Preis von fast 17 Euro zu rund 223 Seiten schon
etwas sehr heftig.
4
/ 5 Sterne
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