Montag, 4. September 2017

Rezension zu „Grandhotel Angst HB“

Das beschauliche Bordighera im März des Jahres 1899. Die junge Nell ist frisch verheiratet und fährt mit ihrem Mann Oliver nach Italien in die Flitterwochen. Begeistert ist sie von der Umgebung und dem eindrucksvollen Hotel.

Doch die ersten Zweifel kommen ihr, weil ihr Mann von allen erkannt wird. Hat er ihr etwas verheimlicht? Oliver zerstreut schnell ihre Ängste durch eine logische Erklärung. Doch an dem gemütlichen Abend im Restaurant kommt es zu einer unschönen Begegnung mit einem Mann.

Kurz darauf gibt es einen Mord im Hotel. Dazu machen Nell Legenden über das Haus wahnsinnige Angst. Sie will einfach nur noch nach Hause. Doch Oliver vertröstet sie nur und sie bleiben weiter vor Ort. Nell wird indessen immer panischer.

„Grandhotel Angst“ ist ein Roman aus der Feder der Autorin Emma Garnier.

Ich durfte das Buch als Hörbuch genießen. Die Sprecherin Julia Nachtmann hat ihre Arbeit wirklich gut gemacht. Ihrer Stimme habe ich gerne gelauscht.

Die Story selbst empfand ich ziemlich zäh. Es hat gut dreiviertel des Buches gebraucht, bis es wirklich einigermaßen spannend wurde. Für eine gute Geschichte dauerte mir das zu lange. Die Idee der Story an sich war wirklich gut, doch an der Ausführung haperte es.

Ganz schlecht ist das Buch als Hörbuch zu hören. Ich hatte das Buch auf meinem I-Pod und konnte daher weder auf dem Cover nachsehen, noch irgendwie blättern. Die Geschichte springt ständig zwischen den Tagen hin und her. Ich fand das sehr nervig und fragte mich, warum man die Geschichte nicht in einer Linie erzählen konnte, vor allem, wenn man noch ein Hörbuch daraus machen wollte.

Nell ist für mich eine recht unglaubwürdige Person. Am Anfang benimmt sie sich wie eine Frau von 1899. Naiv, zurückhaltend, und verfallen in den mystischen Legenden des Hotels. Das war stellenweise recht nervend, für mich war es jedoch sehr schlüssig und mir hat es so gefallen. Jedoch ändert sich ihre Persönlichkeit von einem auf den anderen Tag. Da wird aus dem Naivchen eine toughe Denkerin. Sehr unglaubwürdig, wie ich finde.

Die zweite Liebesgeschichte hätte man auch besser weg gelassen. Ich fand sie absolut unnötig. Zumal ich da auch einige Punkte nicht verstanden habe, aber das würde zu sehr spoilern.

Die Auflösung der Geschichte am Ende ging mir einfach zu flott. Hätte die Autorin mehr Energie auf diesen geheimnisvollen Fall und seine Verwicklungen gelegt, anstatt auf eine zweite Liebesgeschichte, wäre das Buch wesentlich besser geworden.

Ich vergebe hier drei gutgemeinte Sterne, weil mir die Geschichte im Grundprinzip gefallen hat. Es war zum Ende hin doch ein interessantes hin und her, wer, wieso, warum, weshalb und wie. Das Buch hätte wirklich spannend werden können, hätte die Autorin auf die Richtigen Punkte gesetzt.


3 / 5 Sterne


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen