Rezension
zu „Der Weg des Schwertes“
Bei
der deutschen Tochtergesellschaft des japanischen Multikonzerns Minami tauchen Unregelmäßigkeiten
in der Buchhaltung auf. Anscheinend wurden Millionen veruntreut. Das wirft die
Experten des LKA-Dezernats für Wirtschaftskriminalität auf den Plan. Die
Kommissare Rufus Kowalski und Maximilian Keller nehmen die Ermittlungen auf.
Doch
es bleibt bei dem Fall nicht bei einer normalen Veruntreuung von Geldern. Bald
tauchen die ersten Leichen auf. Die blutige Spur reicht sogar bis nach Japan
und Amerika.
Der
Konzern schiebt alles auf einem Mann. Was haben die Herren in der Chefetage
wirklich zu verschleiern? Oder kann das ganze Ausmaß wirklich nur von einem
Herrn in Deutschland verursacht worden sein?
Bulle
und Bär ermitteln und das nicht nur vor Ort. Dabei geraten sie mehr als einmal
zwischen die Fronten.
„Der
Weg des Schwertes“ ist der zweite Fall der beiden Ermittler Kowalski und Keller
aus der Feder des Autors Thomas Lang.
Das
Buch an sich ist im Hintergrund schon spannend geschrieben. Doch habe ich das
ein oder andere Mal den eigentlichen Fall komplett aus den Augen verloren. Der
Autor verliert sich gerne in ausschweifenden Erklärungen. Stellenweise habe ich
die Ausführungen über die Herkunft japanischer Schwerter einfach überblättert.
Manche Geschichten reichen Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück. Dies
scheint teilweise wirklich interessant, allerdings spätestens beim zweiten
Block über japanische Familiengeschichte streicht man die Segel und sucht, wo
die eigentliche Geschichte denn nun weiter geht.
Ich
mag Japan, seine Tradition und seine Geschichte sehr. Doch wenn ich einen Wirtschaftskrimi
lesen will, mag ich keine seitenweise und ständige historische Aufklärung. Mir
kam es teilweise vor, als wäre von jedem erwähnten Japaner die komplette Historie
erklärt worden.
Nun
gut, die eine Seite wurde für mich halt etwas arg gedehnt. Auf der anderen
Seite standen die beiden Ermittler. Über diese beiden habe ich mich dann
köstlich amüsiert. Der Humor hat seine ganz bestimmte Art und war genau mein
Geschmack.
Manchmal
habe ich von der eigentlichen Story den Faden verloren. Ich weiß am Ende auch
nicht, ob das ganze so wirklich richtig und stichhaltig gelöst wurde. Das Ende
an sich war mir persönlich dann auch wieder zu einfach gestrickt. Ich möchte
darauf aber nicht weiter eingehen, der künftige Leser des Buches wird
vielleicht merken, was ich damit meine. Es gibt leider zu viele Bücher, in
denen sich die Autoren das absolute Ende so leicht machen.
Dazu
kam dann noch, dass ständig bis ins kleinste Detail das Essen der Kommissare
aufgelistet wurde. Welches Lokal, wo der Wein her kommt, welche Speisenfolge
serviert wird und wo das Rind für das Steak geschlachtet wurde, bzw. wo der
Fisch für das Sushi gefangen wurde. Also wieder ein paar Zeilen einfach
überspringen.
Am
Ende finde ich einfach, das Buch könnte glatt um 200 Seiten gekürzt werden.
Dann wäre es wohl ein knackiger, rasanter Krimi geworden. Mit dem ganzen ewigen
erzählen wurde manchmal einfach die Spannung genommen. Ständig wurde die Story mit Essen oder historischer Geschichte
unterbrochen.
Wobei
die Preis Leistung mit rund 5 Euro für 580 Seiten Ebook sehr ordentlich ist und
nichts zu wünschen übrig lässt.
Da
persönlich ich im Gesamtwerk leider zu oft den Faden verloren und zu viele
Seiten links liegen gelassen habe, komme ich hier auch nur auf 3 Sterne in der
Wertung.
3
/ 5 Sterne
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