Montag, 26. Juni 2017

Rezension zu „Der Weg des Schwertes“

Bei der deutschen Tochtergesellschaft des japanischen Multikonzerns Minami tauchen Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung auf. Anscheinend wurden Millionen veruntreut. Das wirft die Experten des LKA-Dezernats für Wirtschaftskriminalität auf den Plan. Die Kommissare Rufus Kowalski und Maximilian Keller nehmen die Ermittlungen auf.

Doch es bleibt bei dem Fall nicht bei einer normalen Veruntreuung von Geldern. Bald tauchen die ersten Leichen auf. Die blutige Spur reicht sogar bis nach Japan und Amerika.

Der Konzern schiebt alles auf einem Mann. Was haben die Herren in der Chefetage wirklich zu verschleiern? Oder kann das ganze Ausmaß wirklich nur von einem Herrn in Deutschland verursacht worden sein?

Bulle und Bär ermitteln und das nicht nur vor Ort. Dabei geraten sie mehr als einmal zwischen die Fronten.

„Der Weg des Schwertes“ ist der zweite Fall der beiden Ermittler Kowalski und Keller aus der Feder des Autors Thomas Lang.

Das Buch an sich ist im Hintergrund schon spannend geschrieben. Doch habe ich das ein oder andere Mal den eigentlichen Fall komplett aus den Augen verloren. Der Autor verliert sich gerne in ausschweifenden Erklärungen. Stellenweise habe ich die Ausführungen über die Herkunft japanischer Schwerter einfach überblättert. Manche Geschichten reichen Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück. Dies scheint teilweise wirklich interessant, allerdings spätestens beim zweiten Block über japanische Familiengeschichte streicht man die Segel und sucht, wo die eigentliche Geschichte denn nun weiter geht.

Ich mag Japan, seine Tradition und seine Geschichte sehr. Doch wenn ich einen Wirtschaftskrimi lesen will, mag ich keine seitenweise und ständige historische Aufklärung. Mir kam es teilweise vor, als wäre von jedem erwähnten Japaner die komplette Historie erklärt worden.

Nun gut, die eine Seite wurde für mich halt etwas arg gedehnt. Auf der anderen Seite standen die beiden Ermittler. Über diese beiden habe ich mich dann köstlich amüsiert. Der Humor hat seine ganz bestimmte Art und war genau mein Geschmack.

Manchmal habe ich von der eigentlichen Story den Faden verloren. Ich weiß am Ende auch nicht, ob das ganze so wirklich richtig und stichhaltig gelöst wurde. Das Ende an sich war mir persönlich dann auch wieder zu einfach gestrickt. Ich möchte darauf aber nicht weiter eingehen, der künftige Leser des Buches wird vielleicht merken, was ich damit meine. Es gibt leider zu viele Bücher, in denen sich die Autoren das absolute Ende so leicht machen.

Dazu kam dann noch, dass ständig bis ins kleinste Detail das Essen der Kommissare aufgelistet wurde. Welches Lokal, wo der Wein her kommt, welche Speisenfolge serviert wird und wo das Rind für das Steak geschlachtet wurde, bzw. wo der Fisch für das Sushi gefangen wurde. Also wieder ein paar Zeilen einfach überspringen.

Am Ende finde ich einfach, das Buch könnte glatt um 200 Seiten gekürzt werden. Dann wäre es wohl ein knackiger, rasanter Krimi geworden. Mit dem ganzen ewigen erzählen wurde manchmal einfach die Spannung genommen. Ständig wurde die Story  mit Essen oder historischer Geschichte unterbrochen.

Wobei die Preis Leistung mit rund 5 Euro für 580 Seiten Ebook sehr ordentlich ist und nichts zu wünschen übrig lässt.

Da persönlich ich im Gesamtwerk leider zu oft den Faden verloren und zu viele Seiten links liegen gelassen habe, komme ich hier auch nur auf 3 Sterne in der Wertung.


3 / 5 Sterne


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