Sonntag, 12. Juni 2016

Rezension zu „Remexan – Der Mann ohne Schlaf“

Lindberg ist mittlerweile in die Schweiz gezogen und arbeitet dort als Ermittler weiter. Er erhofft sich dort ein einfacheres Leben, in dem er nicht erklären muss, dass seine Freundin im Koma liegt. In der Schweiz wird jedoch an einem neuen Medikament geforscht. Dies ermöglicht einem, in nur einer Stunde Schlaf mehr Arbeitszeit zur Verfügung zu haben. Die Abteilung von Lindberg wird natürlich auch, mehr oder weniger freiwillig, in das Programm der Remexan hinein gebracht. Schließlich kann man jetzt auf fast 23 Stunden Ermittlungszeit zurückgreifen. Und da geschieht auch schon der erste Mord. Die Ermittlungen führen zu dem Pharmakonzern GENEKNOV, der auch das Remexen produziert. Doch es bleibt nicht bei einem Mord. Und dann wird Lindberg auch noch von seiner Vergangenheit eingeholt.

„Remexan – Der Mann ohne Schlaf“ ist ein Thriller aus der Reihe um den Ermittler Lindberg. Der Roman stammt aus der Feder von Thomas Kowa.

Der Thriller ist flott und spannend geschrieben. Die Geschichte fängt recht schnell an, was mir sehr gut gefallen hat. Lindberg ist trotz einiger Macken ein sympathischer Protagonist und man fiebert mit ihm mit.

Die Geschichte um das Remexan ist hoch interessant und hat mir beim Überlegen einiges an Gänsehaut verschafft. Der Hintergrund des Romans ist wirklich gut gelungen und ich bin begeistert. Auch bleibt der Täter lange im Geheimen. Von dem Erzählstrang über Remexan bin ich begeistert. Auch wenn ich mir am Ende etwas mehr Informationen und Vertiefung um die Sache gewünscht hätte.

Was mir etwas negativ aufgeschlagen ist, sind zwei andere Sachen. Zum einen, braucht man den Vorgängerroman zwar nicht zu kennen, wäre vielleicht aber doch besser, die ganze Geschichte genauer zu kennen. So kamen bei mir zum Beispiel keinerlei Emotionen bei Paula auf. Gut, die Arme lag im Koma, das war es bei mir aber auch schon. Es kam bei mir einfach kein mitfiebern, kein Mitleid oder sonstiges auf. Sie war mir leider schlichtweg egal.

Zum anderen fand ich den Part von Wohlers in diesem Fall mit dem Remexan einfach nur als Seiten füllend. Er gehörte eigentlich in den Vorgängerroman und hatte hier einen Nebenauftritt, der sich aber in die Länge zog. Zwar hatte er erklärender Weise später einen Sinn in der Sache, dies war für mich aber etwas zu arg an den Haaren herbei gezogen.

Auch wurde das letzte Drittel des Romans für meinen Geschmack etwas zu actionhaltig. Das ist bei mir wie in Filmen, wenn zu viel geballert wird und es nur noch Explosionen gibt, schalte ich hirnlich einfach ab. Es war da einfach zu viel des Guten an Action Szenen. Vor allem, weil es sich teilweise im „falschen“ roten Faden abspielte, denn irgendwann führten zwei Fäden durch die Geschichte. Und davon interessierte mich eigentlich nur der eine Faden.

Alles in allem ein recht ordentlicher Thriller, bei dem ich mir allerdings mehr Tiefgang und eigentliche Substanz gewünscht hätte. Wer den Vorgängerroman kennt, empfindet meine negativen Punkte bestimmt anders. Ich kann aber nur bewerten, was ich gelesen habe. Von der Inhaltsangabe her wurde ich ganz wild auf den Roman gemacht. Das die Hälfte dann eine andere Geschichte ist, musste ich hinnehmen, allerdings dann auch negativ erwähnen.  


3 / 5 Sterne


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