Rezension
zu „Böse Leute“
Auf
Sylt geht ein Einbrecher um. Er steigt in Häuser älterer, alleinstehender Damen
ein, stiehlt aber kaum etwas. Die Polizei ist ratlos.
Karl,
Hauptkommissar in Pension, ist der Meinung, dass seine ehemaligen Kollegen
nichts auf den Apfel bekommen und fängt an, mit seiner Riege selbst zu
ermitteln. Mit an Bord ist Onno, Charlotte und Inge.
Zur
gleichen Zeit hat sich Maren, die Tochter von Onno und Patenkind von Karl, nach
Sylt versetzten lassen. Hier will sie Abstand von ihrem alten Leben finden und
einen Neuanfang starten.
Maren
ist auch Polizistin und ermittelt nun in den Fällen des Einbrechers. Doch Karl
und Onno trauen selbst Maren nicht zu, dass sie die Einbrecher dingfest machen
könnte.
Und
so fängt die Schnüffelei des Vierergespanns ohne Rücksicht auf Verluste an.
„Böse
Leute“ ist ein Krimi aus der Feder der Autorin Doris Heldt.
Ich
habe den Krimi als Hörbuch gehört. Normal schreibe ich an dieser Stelle „genossen“.
Von „genossen“ kann hier leider keine Rede sein. Die Autorin liest ihr Buch
selbst vor. Selten so eine monotone, emotionslose Stimme gehört. Dazu kommt,
dass sie stellenweise dann auch noch sehr schnell gesprochen hat. Die
verschiedenen Personen wurden in einem durchgelesen, man konnte also an Hand
der Stimme keine einzelnen Personen erkennen. Ich muss immer wieder
feststellen, dass Autoren meistens nicht als Hörbuchsprecher geeignet sind. Man
sollte das besser den professionellen Sprechern überlassen, auch wenn das mehr
kosten sollte.
Die
Story an sich war auch nicht gerade berauschend.
Die
einzelnen Personen gingen mir recht schnell auf die Nerven. Maren, am Anfang
noch sympathisch, wurde mir auch ziemlich schnell zu viel. Ihr einziges Problem
in dem Buch war, ihre Liebesgeschichte. Am Ende war sie für mich einfach die
Dumpfbacke, die kein Rückgrat hatte.
Der
Haufen um Karl und Onno war auch nicht besser. Zumal ich vom Hörbuch her
ziemlich durcheinander war, weil ich nicht entscheiden konnte, wer jetzt von
den beiden bei der Polizei war. Einer oder doch beide? Egal, ich kann
Ex-Polizisten, die ihren alten Kollegen unterstellen, dumm wie Bohnenstroh zu
sein, nicht ausstehen. Wenn sie dann auch noch lügen, ihre alten Kollegen über
den Tisch ziehen und sich ungefragt bei Tatorten zu schaffen machen, geschweige
denn auch noch Infos und Fundstücke zurück halten, ist das Fass bei mir echt
über gelaufen.
Dazu
kommt dann noch, dass Karl ständig die alten Kollegen und den neuen Nachfolger
schlecht gemacht hat. Da hatte man das Gefühl, dass die ganze Truppe nur aus
Idioten besteht, seit der Herr Ex-Chef in Pension musste.
Das
komplette Buch als Krimi zu bezeichnen ist, meines Erachtens, etwas
übertrieben. Drama oder Liebesgeschichte wäre hier wirklich passender. Zumal
der Fall am Ende nicht wirklich aufgeklärt wird. Das Hörbuch ist zu Ende und
ich frage mich immer noch, was jetzt mit dem aufgenommenen Gespräch ist. Mehr
sage ich dazu nicht, sonst müsste ich spoilern. Die Sache blieb auf jeden Fall
ohne Konsequenzen. Im Übrigen blieb soweit alles ohne Konsequenzen. Und die
nette Sache am Ende nehme ich dem Architekt auch überhaupt nicht ab. Alles
völlig an den Haaren herbei gezogen.
Ich
weiß nicht, für mich gesehen kann ich das Buch nicht wirklich weiter empfehlen.
Wer natürlich auf viel Liebesgeschichten, nervende Ex-Ermittler, null
Krimistory und dämlich dastehende Ermittler steht, dürfte das Buch genau das
richtige sein.
1
/ 5 Sterne
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