Rezension zu "Besatzungszone"
Ich habe das Buch „Besatzungszone“ aus der Feder des Autors Peter Orzechowski gelesen.
Nun muss ich erwähnen, dass wenn ich das Buch für mich richtig gelesen hätte,
bestimmt ein Jahr dafür gebraucht hätte. Bei solchen Büchern recherchiere ich
gerne alles nach, was ich lese. Da die Zeit dafür zu lange ist, habe ich es
ohne große Selbstrecherche gelesen. Leider. Ich hätte das Buch auch nur an
meinem PC lesen können, da ich auf dem Handy nicht gerne im Internet suche und
etwas nachlese.
Das Buch ist optisch, sowie von der Inhaltsangabe ein richtiger Burner. Das
Buch fällt mit der Flagge und dem Adler direkt auf und wartet mit wahren
Sensationen auf.
Jedoch sollte man das alles nicht einfach lesen und als komplette Wahrheit
annehmen. Vor allen Dingen finde ich dieses Buch leider weit an den Haaren
hergezogen. Dies ist bereits das dritte Buch, das ich von dem Autor lese und
bei weitem das Anstrengendste.
Man
kann das Buch von vorn bis hinten lesen, ohne groß darüber nachzudenken. Dann
empfindet man Entsetzen mit all den furchtbaren Veröffentlichungen, die der
Autor liefert. Amerika ist die Schreckensmacht der Welt, beherrscht die Nato
und Deutschland und bedrängt Russland.
Man
kann das Buch aber auch lesen, nachdenken und selbst nachforschen. Dann kommt
man zu einem ganz anderen Ergebnis.
Gut
finde ich, dass der Autor in diesem Buch auch einmal etwas selbst anzweifelt
und dies als nicht glaubwürdig deklariert.
Hier
ist zum Beispiel Seite 41 und folgende zu erwähnen. Es ist der Abschnitt „Der
Kotan der Kanzler?“. Hier zweifelt der Autor selbst und führt Ungereimtheiten
auf. Das finde ich wirklich sehr gut.
Was
hier in dem Buch wieder auffällig ist, ist das Lieblingsthema des Autors. Ich
habe, wie erwähnt, bereits die Bücher „Chaos“ und „Demozid“ gelesen. In beiden
hat sich der Autor bereits darüber ausgelassen, dass jeder Kondensstreifen am
Himmel Chemtrails versprüht und die USA mit „Geoengeneering“ das Klima
beeinflussen würde. In das Buch „Chaos“ hat dies noch gepasst, auch wenn ich
dort bereits das Ganze widerlegt hatte. Weder in „Demozid“ noch in
„Besatzungszone“ gehört diese Thematik hinein. Trotzdem wiederholt der Autor
sie Gebetsmühlenartig.
Das
Kapitel „Gehirngewaschen“ hätte der Autor eigentlich weglassen können. Hier
werden meistens irgendwelche Verbände oder Organisationen aufgezählt und deren
Mitglieder genannt. Was mir das im Grund eigentlich sagen sollte, ich weiß es
nicht. So ist zum Beispiel eine Aufzählung der Mitglieder des ECFR (Seite 118
und 119 im Buch) über eine Seite lang. Danke für die Info.
In
den restlichen Kapiteln fährt der Autor mit Halbwahrheiten und bewusst
verdrehten „Punkten“ auf.
So
zum Beispiel Seite 79 in dem Abschnitt „Deutsche Vasallen – Truppen weltweit im
Einsatz“.
So
bezeichnet der Autor die Bundeswehr vor 01. Juli 2011 als eine kaum
international einsetzbare Wehrpflichtigen Armee. Die Bundeswehr bestand schon
immer aus Wehrpflichtigen, Zeitsoldaten und Berufssoldaten. Es ist richtig,
dass Zeitsoldaten eigentlich auch noch als Wehrpflichtige benannt sind. Jedoch
verpflichteten sich jene Soldaten mit ihrer Unterschrift an Auslandseinsätzen
teilzunehmen. Siehe den Konflikt mit Ex-Jugoslawien. Dort waren bereits
deutsche Soldaten vor Ort (Kfor, Sfor, UN-Blauhelme).
Weiter
geht es im großen Kapitel „Verpflichtet“. So bezieht sich der Autor auf
schlecht zu findenden Zahlen der US-Besatzer in Deutschland.
Unter
der Überschrift „Die Besatzung finanziert der Steuerzahler“ führt er
erschreckende Zahlen ins Feld.
Hier
bedarf es jedoch nur eine kleine Recherche im Internet um das komplette Kapitel
umzuwerfen.
Zum
einen hat der Autor sehr gut bei dem entsprechenden Wikipedia Eintrag
abgeschrieben oder hat er ihn vielleicht selbst verfasst? Dann müsste er aber
auch wissen, welche Fehler er in seinem Buch gemacht hat.
Im
speziellen geht es mir hier um die erwähnten „Zahlungen“ der deutschen
Steuerzahler an die US-Basen und um die Airbase Ramstein.
Wenn
man kurz, es hat bei mir keine 5 Minuten gedauert, im Internet recherchiert,
findet man heraus, dass Deutschland keine Zahlungen mehr tätigen muss.
Deutschland stellt den Boden zur Verfügung, das ist richtig. Bei Bauanträgen
und Genehmigungen muss Deutschland in Vorkasse treten. Aber eben nur in
Vorkasse und nicht zur Kasse gebeten.
Dann
wirft der Autor mit Zahlen über stationierte US-Soldaten herum. Soldaten
insgesamt 42.450, davon 8.458 Zivilpersonen und 30.919 „andere Personen“. Diese
rund 30.000 Personen deklariert der Autor kurzerhand zur starken Geheimtruppe
aus Elitekämpfern und Geheimdienstagenten (Seite 97, Kapitel „Die Besatzung
finanziert der Steuerzahler).
Recherchiert
man kurz im Internet findet man ähnliche Zahlen. Jedoch bedeuten diese rund
35.000 Soldaten, 17.000 zivile US-Mitarbeiter und 25.000 Familienangehörige.
Wenn ich jetzt von den 17.000 zivilen Mitarbeiten noch 7.000 zu den Soldaten
zähle, erhalte ich ähnliche Zahlen, allerdings einen anderen Hintergrund. Weil
hier die Familienangehörigen einfach mal zu Geheimdienstagenten und
Elitekämpfern werden.
Dazu
vergisst der Autor auch zu erwähnen, was für eine Wirtschaftskraft die
US-Streitkräfte in Deutschland lassen. Es wird in dem Buch komplett unter den
Tisch fallen gelassen. Und was der Abzug der US-Streitkräfte in den
entsprechenden Regionen finanziell bedeuten würde.
Auch
wird zum Beispiel dieser „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ den, Deutschland zusammen mit
Russland, Frankreich, Amerika und England unterschrieben hat, in einem völlig
anderen Bild gezeigt, in dem er eigentlich steht. Vor allen Dingen wird
moniert, dass kein extra Friedensvertrag erstellt wurde. Wäre anstatt des „Zwei-plus-Vier-Vertrag“
ein Friedensvertrag erstellt worden, hätte dieser mit jeder am zweiten
Weltkrieg teilgenommenen Nation ausgehandelt werden müssen. Dazu hätte man bis
in alle Ewigkeit Reparations-Zahlungen an alle möglichen Länder zahlen müssen.
Ich finde, das ist schon ein gewaltiger Unterschied.
Sehr
humorvoll finde ich auch immer, dass der Autor sehr Pro-Russisch ist. Ich
versuche immer, mir alles neutral anzusehen. Daher kann ich die Richtung des
Autors meistens nicht nachvollziehen. In seinen Büchern ist Russland nie der
Aggressor, sondern immer nur die arme Nation, die sich ja nur selbst schützen
möchte und muss.
So
wird auch hier wieder erwähnt, wie Russlandfeindlich die Nato sowie gerade
Deutschland gegenüber Russland ist. Man vergisst in der heutigen Situation sehr
schnell, wie Russlandfreundlich Deutschland unter Bundeskanzler Schröder war.
Er ist heute noch mit Putin sehr gut befreundet und macht sich somit
mittlerweile Feinde im eigenen Land. Auch Bundeskanzlerin Merkel kam, meines
Erachtens, sehr gut mit Russland aus. Sie spricht sogar russisch. Was gibt es
besseres, als Verhandlungen direkt zu führen, ohne über einen Dolmetscher zu
gehen.
Alleine
die neue Rot-Grün-Gelbe Regierung tritt jedes Bündnis mit Russland, China und
Putin mit den Füßen und versucht, Deutschland mit allen möglichen Ländern in
Streit zu ziehen. Das konnte der Autor mit der Herausgabe seiner Buches 2019
aber noch nicht wissen.
Was
mir in dem Buch auch sehr auf den Zeiger geht, sind die ständigen Anmerkungen
„dazu später“. Ich kann nicht wirklich behaupten, ich hätte „später“ noch etwas
über einen Punkt von vor X-Seiten gelesen. Ich weiß nicht, was der Autor mir
damit sagen wollte. Zumindest eine Information, auf welcher Seite dieses
„später“ sich befindet, wäre hier angebracht gewesen.
Das
Buch „Besatzungszone“ ist für mich echt schwierig. Wenn ich in meiner Rezension
wirklich auf alle Punkte eingehen würde, wäre meine Rezension wohl auch locker
um die 80 Seiten lang.
Da
dies zu lange wird und auch nicht wirklich Sinn einer Rezension ist, alles von
einem Autor zu belegen oder widerlegen, beende ich meine Rezension an diesem
Punkt.
Da
ich diesmal nicht wirklich mit dem Inhalt klarkam, also auf der Basis von
Fehlinformationen seitens des Autors, vergebe ich diesmal nur 2 Sterne. Haben
die anderen Werke des Autors noch Spaß gemacht, war mir der Stoff hier zu
mühsam.